Minneapolis. Der Prozess rund um den Tod des Afroamerikaners George Floyd ist gestern zum Abschluss gekommen – Derek Chauvin, jener Ex-Polizist, der 9 Minuten lang am hellichten Tag auf dem Nacken Floyds kniete, wurde von den Geschworenen in allen Punkten schuldig gesprochen. Wie die Zeitung der Arbeit schon zu Prozessbeginn berichtete, wurde Chauvin angeklagt wegen Totschlags zweiten Grades und unbeabsichtigten Mordes zweiten Grades sowie wegen Mordes dritten Grades.
Vor dem Gerichtsgebäude in Minneapolis waren laut Aufnahmen des Medienkonzerns CNN „Black Lives Matter“ und „No justice, no peace“-Parolen von Demonstranten zu hören, die den Prozess verfolgten. Wie lange die Haftstrafe dauern wird, wird Richter Peter Cahill noch verkünden.
Tausende Menschen solidarisierten sich
Seit dem Mord an George Floyd, der angeblich Zigaretten mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein gekauft hatte, eskalierten Proteste im ganzen Land. Auch weltweit – wie in Österreich – organisierten fortschrittliche und revolutionäre Organisationen Solidaritätsaktionen mit dem Kampf der afroamerikanischen Massen in den USA. In Wien etwa organisierte die Partei der Arbeit vor der US-Botschaft eine Protestaktion und landesweit gingen tausende Menschen auf die Straße, um Polizeigewalt und Rassismus gegen Schwarze in Österreich zu verurteilen. Mit diesem Urteil hofft das Biden-Kabinett, dass die sogenannte „Black Lives Matter“-Bewegung an Elan verliert und die Kritik am strukturellen Rassismus durch eine Gutgläubigkeit in die US-Rechtssprechung entschärft wird.
Quelle: FAZ