Am vergangenen Montag begann Berichten zufolge der größte Streik vom Kolleginnen und Kollegen im Krankenpflegebereich im privaten Sektor in der Geschichte der USA. Rund 15.000 Beschäftigte in Krankenhäusern in Minnesota und Wisconsin beteiligen sich an den Streiks. Die Kolleginnen und Kollegen sind in den dreitägigen Streik getreten, um höhere Löhne und eine bessere Personalausstattung in einem Gesundheitssystem zu fordern, das während der COVID-19-Pandemie an seine Grenzen gestoßen ist.
Die Krankenschwestern legten am Montag in sieben Einrichtungen des Gesundheitswesens in Minneapolis und Duluth die Arbeit nieder, bildeten Streikposten, skandierten Slogans und trugen Schilder mit Botschaften wie „Patienten vor Profit“.
Die Arbeitsniederlegung sollte nach Angaben eines Sprechers der Minnesota Nurses Association (MNA), die die Aktion koordinierte, bis Donnerstagmorgen andauern und 16 Krankenhäuser betreffen.
Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich – Ein internationales Problem
Im vergangenen Jahr kam es in den Vereinigten Staaten regelmäßig zu Streiks. Die Beschäftigten berichteten, dass sie von der Arbeit während der Covid-19-Pandemie zusätzlich erschöpft seien und mit den Preissteigerungen zu kämpfen hätten. Das Problem besteht nicht erst seid der Pandemie, Personalengpässe im Gesundheitsweisen gab es in den USA auch schon vorher. Diese liegen nicht an fehlenden Arbeitskräften, sondern daran, dass die Bedingungen schon lange so sind, dass Menschen nicht mehr bereit sind für einen so geringen Lohn eine so hohe Belastung einzugehen.
Auch in Österreich kam es zuletzt vermehrt zu Protesten im Gesundheitswesen aufgrund wer schwierigen Arbeitssituation. Der Personalmangel und die Arbeitsbedingen haben außerdem zu einer Zunahme an Gefährdungsanzeigen geführt.
PAME übt Solidarität mit Streikenden
„In Minnesota sind die Krankenschwestern und ‑pfleger überlastet, die Krankenhäuser unterbesetzt, und den Patienten wird zu viel berechnet“, so die Minnesota Nurses Association (MNA) in einer Erklärung.
Solidarität von PAME
Die griechischen Militanten Arbeiterfront (PAME), die die Klassengewerkschaften Griechenlands vertritt, bringt ihre Solidarität mit dem Streik tausender Krankenschwestern in Minnesota und Wisconsin in den USA zum Ausdruck, die Lohnerhöhungen von 27 Prozent fordern.
In der Erklärung hält die PAME folgendes fest: „Die Beschäftigten des Gesundheitswesens standen sowohl vor als auch während der Pandemie an vorderster Front, um das Leben und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Doch Regierungen und Unternehmensgruppen, die Gesundheit als Ware betrachten, behandeln einerseits die Kranken als Kunden, die für ihre Genesung bezahlen müssen, und beuten andererseits das Gesundheitspersonal durch Intensivierung und Niedriglöhne aus.
Unter den Bedingungen explodierender Lebenshaltungskosten können die Arbeitenden nicht mit Lohnerhöhungen leben, die nicht ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen. Die Kämpfe und Mobilisierungen, die sich in vielen Ländern auf der ganzen Welt entwickeln, zeigen, dass die Arbeitnehmer mit einem organisierten und kollektiven Kampf und mit der Kraft der Solidarität siegen können, arbeitnehmerfeindliche Pläne umstoßen und ihre gerechten Forderungen durchsetzen können.
PAME unterstützt die gerechten Forderungen der Krankenschwestern in Minnesota und Wisconsin und erklärt sich mit ihrem Streik solidarisch.“
Quelle: In Defense of Communism/Al Jazeera/PAME