Seit Mitte Juni verschärft sich der Konflikt zwischen Israel und Iran massiv. Israel flog Luftangriffe auf den Forschungsreaktor in Arak und die Nuklearanlage in Natanz – Einrichtungen, die als Teil des iranischen Nuklearprogramms gelten. Hieß es ursprünglich von israelsicher Seite, dass verhindert werden sollte, dass der Iran Atomwaffen bauen kann, wird jetzt auch ein Regimewechsel als Kriegsziel ausgegeben und mit der Ermordung des geistlichen und politischen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, gedroht. Bei israelischen Angriffen auf den Iran wurden bis zum 18. Juni 639 Menschen getötet und 1.329 verletzt. Darunter hunderte Zivilistinnen und Zivilisten bei Angriffen auf Wohngebiete.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete die iranischen Raketenangriffe auf israelisches Gebiet als gezielte Angriffe auf Zivilistinnen und Zivilisten, unter anderem auf das Soroka-Krankenhaus in Beersheba. Dabei wird von unabhängigen Quellen jedoch betont, dass Israel selbst in den letzten Monaten mit der Zerstörung von mindestens 36 Krankenhäusern im Gazastreifen eine zerstörerische Kampagne gegen die zivile Infrastruktur führt, die von vielen als Kriegsverbrechen gewertet wird.
Als Reaktion auf die israelischen Luftschläge startete Iran Raketenangriffe auf israelische Militär- und Infrastrukturziele. Ein iranischer Raketenangriff traf zwar auch das Soroka-Krankenhaus, was von iranischer Seite als unbeabsichtigte Folge der Nähe zu militärischen Einrichtungen dargestellt wird. Israel behauptet hingegen, der Angriff auf das Krankenhaus sei beabsichtigt gewesen. Dieses gegenseitige Beschuldigen unterstreicht die brutale Realität eines Krieges, in dem Zivilistinnen und Zivilisten massiv gefährdet sind.
Der iranische Vizeaußenminister warnte vor einer direkten US-Militärintervention und kündigte entschiedene Gegenmaßnahmen an, sollte Washington in den Konflikt eingreifen.
US-amerikanische Eskalationspläne sorgen für internationale Spannungen und Kritik
Während Israel seine Angriffe intensiviert, bereiten sich die Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump auf eine mögliche Ausweitung der Kampfhandlungen vor. Berichte über geplante Angriffe auf iranische Nuklearanlagen, etwa mit extrem schweren Bomben, haben Besorgnis ausgelöst. Trump selbst zeigt sich jedoch zögerlich und betont, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei.
Die Präsenz von über 40.000 US-Soldatinnen und US-Soldaten, drei Flugzeugträgern und einer massiven Luftwaffenmacht im Nahen Osten sorgt für eine explosive Situation. Gleichzeitig wächst der Widerstand gegen einen Krieg – sowohl im US-Kongress, der eine Abstimmung über jegliche militärische Aktion fordert, als auch in Teilen der konservativen Bewegung, die vor den Folgen einer neuerlichen militärischen Intervention warnen.
Russland und China verurteilen die Eskalation und warnen vor einer Ausweitung des Konflikts. Während Moskau sich für eine Vermittlerrolle anbietet und an die unterbrochenen Verhandlungen zwischen Iran und den Vereinigten Staaten erinnert, kritisiert Peking jegliche Anwendung von Gewalt und fordert die Rückkehr zum Dialog.
Nordkorea bezeichnet die israelischen Angriffe als „illegale Aktion“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Diese internationalen Stimmen betonen den Gefahrencharakter der westlichen Unterstützung Israels, die zu einem regionalen Flächenbrand führen könnte.
Europa und Griechenland in der Kritik: Unterstützung der US-Operationen über NATO-Stützpunkte
Die potentielle Nutzung der US-Militärbasis Souda Bay auf Kreta als Ausgangspunkt für US-Einsätze gegen den Iran zieht Kritik auf sich. Die griechische Regierung bereitet Notfallpläne vor, was die wachsende Besorgnis über eine Ausweitung der Kämpfe in der Region widerspiegelt. Gleichzeitig zeigt es mit aller Deutlichkeit welche Gefahr von kriegstreiberischen Politik Israels, der NATO und der EU im Nahen und Mittleren Osten auch für die Völker Europas birgt. Was vielen als weit entfernt erscheint ist näher als es scheint. Zudem sie auch an die Militärmission der EU gegen die Ansarollah im Roten Meer erinnert, die zu einem potentiellen Angriffsziel werden könnte.
Europäische Diplomatinnen und Diplomaten sich heute zu Gespräche in Genf mit dem Iran. Ob es dabei zu einem Ergebnis kommt, darf allerdings bezweifelt werden angesichts der Unterstützung für Israels völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Iran durch EU-Politikerinnen und Politiker. Gleichzeitig wird der westliche Kurs gegenüber dem Iran zunehmend als einseitig und eskalierend wahrgenommen.
Konflikt wird zum geopolitischen Pulverfass – Völker zahlen den höchsten Preis
Die militärischen Aktionen Israels gegen den Iran sowie die angekündigte mögliche US-Einmischung bringen die Region an den Rand eines umfassenden Kriegs. Wie schon in Gaza versucht Israel auch im Iran systematisch zivile Infrastruktur zu zerstören, wie der Angriff auf den staatliche iranische Rundfunksender Irib am Montag gezeigt hat. Unter dem Deckmantel der Selbstverteidigung führt Israel aggressive, völkerrechtswidrige Aktionen durch.
Die westlichen Mächte, allen voran die Vereinigten Staaten, stehen in der Verantwortung, die Eskalation nicht weiter anzufachen und den Fokus auf Verhandlungen und Deeskalation zu legen. Bislang deuten alle Entwicklungen darauf hin, dass die politischen Interessen in Washington und Tel Aviv nicht auf eine friedliche Lösung abzielen – mit dramatischen Folgen für die Menschen im Nahen Osten.
Quelle: 902.gr/902.gr/902.gr/902.gr/AJ