Während alle Augen auf den Iran blicken, schreitet das israelische Regime unaufhaltsam mit der systematischen Vernichtung des palästinensischen Volkes voran. Täglich erreichen uns neue Berichte über Massaker, Vertreibungen und die gezielte Tötung hungernder Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza – Verbrechen, die nicht nur in ihrer Grausamkeit schockieren, sondern auch durch das Schweigen des sogenannten Westens legitimiert werden.
Allein in den letzten 24 Stunden wurden nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbehörden mindestens 72 Menschen durch israelische Angriffe ermordet. Darunter 29 Zivilistinnen und Zivilisten, die nichts weiter taten, als auf Nahrungshilfe zu warten – Hilfe, die ihnen durch eine Hungerblockade zuvor systematisch verweigert wurde.
Die Brutalität kennt keine Pause: Drohnen, Panzer und Scharfschützen kommen gegen eine unbewaffnete Zivilbevölkerung zum Einsatz. Besonders tragisch: Dutzende Menschen wurden vor den Augen ihrer Familien erschossen, als sie versuchten, ein paar Kilo Mehl zu ergattern. Die Toten liegen oft tagelang ungeborgen auf der Straße – eine menschenverachtende Realität, in der selbst die Bergung der Leichen von UN-Koordinierung abhängig ist.
Die Luftangriffe Israels betreffen alle Teile des Gazastreifens. In Al-Mawasi, Zeitoun und Maghazi wurden Familien unter ihren zerbombten Häusern begraben. Auch im Flüchtlingslager al-Bureij, das Ziel eines Drohnenangriffs war, starben sieben Menschen, darunter ein Kind. Am darauffolgenden Tag folgten drei weitere Luftschläge im Norden, bei denen mindestens 19 Menschen getötet wurden. Die Infrastruktur ist weitgehend zerstört, die Wasserversorgung zusammengebrochen, und die medizinische Versorgung steht kurz vor dem Kollaps. Nach offiziellen Angaben haben die palästinensischen Krankenhäuser nur noch Treibstoff für zwei bis drei Tage Betrieb.
Besonders zynisch ist die Rolle der sogenannten „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), einer von Israel und den USA unterstützten Organisation, die sich als Hilfsorganisation tarnt, aber de facto die militärischen Interessen der Besatzungsmacht priorisiert. Die GHF verteilt unter militärischer Aufsicht selektiv Nahrung. Die UN und andere etablierte Hilfswerke verweigern die Zusammenarbeit mit GHF und sprechen offen von Kriegsverbrechen. Philippe Lazzarini, UNRWA-Kommissar, schrieb gestern auf der Platfotm X: „Das Leben der Palästinenser wurde so sehr entwertet. Es ist mittlerweile zur Routine geworden, verzweifelte und hungernde Menschen zu erschießen und zu töten, während sie versuchen, ein wenig Nahrung von einer Firma zu bekommen, die aus Söldnern besteht.“
Doch nicht nur Gaza blutet. Auch in der besetzten Westbank setzt das israelische Militär seine Angriffe fort. Am Mittwoch wurde im Dorf Einabus südlich von Nablus das Haus von Samer Hussein, einem getöteten Palästinenser, dem Erdboden gleichgemacht. Hussein, den Israel als Hamas-Mitglied bezeichnet, wurde bereits im vergangenen November erschossen. Der Vorwurf: ein bewaffneter Angriff auf auf Besatzungssoldatinnen und ‑soldaten. Trotz seines Todes wurde nun das Wohnhaus seiner Familie zerstört – ein kollektiver Strafakt, den Israel offen als „Abschreckungspolitik“ rechtfertigt. Selbst wenn niemand getötet werde, so heißt es, würden Häuser „außergewöhnlicher Terroristen“ systematisch demoliert. Damit ist eine weiter Familie im Westjordanland obdachlos.
Diese Praxis, Häuser von getöteten Palästinensern als Rache zu zerstören, ist nichts anderes als kollektive Bestrafung – ein Bruch internationalen Rechts und ein klarer Ausdruck der Apartheidlogik der israelischen Besatzung.
Zur gleichen Zeit wurden in Bethlehem ein 22-jähriger Palästinenser in seinem Zuhause erschossen, Dutzende Menschen in Nablus aus ihren Häusern vertrieben und über 60 Personen in einer einzigen Nacht festgenommen. Ganze Wohnviertel in der Westbank werden zu militärischen Sperrzonen, Folterzentren und Besatzungsfestungen umfunktioniert.
Die israelische Aggression ist kein Krieg zur Selbstverteidigung – sie ist Teil eines lang geplanten, systematischen Projekts zur ethnischen Säuberung Palästinas. Was wir erleben, ist ein Vernichtungskrieg, geführt mit der Rückendeckung der NATO- und EU-Staaten, insbesondere der USA und Deutschlands. Und während in Europa und Nordamerika die Politikerinnen und Politiker Sonntagsreden über „Menschenrechte“ halten, liefern ihre Regierungen weiter Waffen, Überwachungstechnologie und diplomatischen Schutz.