Während die Impfstoffvergabe in hochentwickelten kapitalistischen Ländern stagniert und die Menschen weiterhin in Unsicherheit leben, ob, wie und wann sie in den Genuss einer Impfung kommen werden, verzeichnet Kuba weitere Fortschritte in der Entwicklung der Impfstoffe Soberana 2 und Abdala.
Havanna. Schon länger arbeiten hochspezialisierte medizinische Kräfte in Kuba an einem passenden Impfstoff zur Ausmerzung der Corona-Pandemie. In der Erprobung befinden sich ihrer vier, nämlich Soberana 01, Soberana 02 (beide entwickelt vom Finlay-Institut), Abdala und Mambisa (entwickelt vom Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie). Der Impfstoff Soberana 02 („Souveränität 02“) gilt immer noch als der vielversprechendste, die ZdA berichtete: „Der Protein-basierte Impfstoff Soberana 02 gilt derzeit als aussichtsreichster Kandidat. Das Vakzin beinhaltet einen Teil des Coronavirus-Spike-Proteins und nutzt einen kubanischen Tetanus-Impfstoff als Trägermaterial.“
Soberana 2 soll nun, dem biopharmazeutischen Konzern BioCubaPharma zufolge, eine Interventionsstudie durchlaufen, um direkte und indirekte Auswirkungen auf besonders exponierte Menschen früh genug ermitteln zu können. Rund 150.000 Impfdosen sollen Personen verabreicht werden, die im pharmazeutischen und im biotechnologischen Bereich sowie im Gesundheitssektor tätig sind, um Infektion, Krankheit und Ausbreitung zu verhindern.
Gleichzeitig wird die dritte Phase der klinischen Studie dieses Impfstoffkandidaten in der kubanischen Hauptstadt fortgesetzt, wo bis Ende Juni 44.000 Freiwillige geimpft werden sollen. Es erübrigt sich wohl hinzuzufügen, dass die Verabreichung des Impfstoffs kostenlos erfolgt.
Kuba arbeitet eng mit dem Iran, China, Venezuela und Mexiko zusammen, um Impfungen und andere Medikamente zu entwickeln, die an Entwicklungsländer geliefert werden sollen. Das Ziel der Produktion von 100 Millionen Dosen, die auch für den Export gedacht sind, wird weiterhin angestrebt.
Kandidat Abdala ab Montag in Phase 3
Der nach Soberana 02 am weitesten fortgeschrittene Impfstoffkandidat, Abdala, wird am Montag seine klinischen Studien der Phase drei in den östlichen Gebieten Kubas beginnen. Hierzu sagte die Direktorin des Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie, Dr. Marta Ayala Ávila, dass es sich bei der Phase-3-Studie um eine Wirksamkeitsstudie handle, die auch weiterhin die Immunität und Immunogenität untersucht: „Wir planen auch die Impfung mit dem stratifizierten Abdala-Kandidaten in naher Zukunft auszuweiten, beginnend mit Risikogruppen und besonders gefährdeten Gruppen, um die gesamte Bevölkerung im Alter von 19 bis 80 Jahren abzudecken“
Die Ergebnisse der Phasen 1 und 2 hätten sehr gute Ergebnisse geliefert: „Die Impfstoffe, die auf Protein-Untereinheiten basieren, sind wirklich sehr sicher. Es wurde auch die Immunogenität bewertet, d. h. die Induktion einer spezifischen Antikörperreaktion gegen das Antigen und auch, dass diese Antikörper funktionell sind, d. h. in der Lage, das Virus zu neutralisieren, so dass es keine menschlichen Zellen infizieren kann.“
Die Impfung habe sich infolge der Phase 2, so Dr. Marta Ayala Ávila, bei den 660 Probanden als problemlos und gut verträglich erwiesen