Delhi. In Indiens Hauptstadt Delhi hat sich die Luftverschmutzung nach dem hinduistischen Lichterfest Diwali auf besonders besorgniserregende Werte erhöht. Selbst die bisherigen Höchststände wurden überschritten. Der Air Quality Index (AQI) zeigt einen Durchschnittswert von 358 für den gesamten Montag an – deutlich über der als gefährlich eingestuften Schwelle von 300.
Besonders alarmierend seien die AQI-Werte in einzelnen Vierteln der 20-Millionen-Stadt, wo sogar vierstellige Werte nur knapp verfehlt wurden, heißt es. Lajpat Nagar registrierte in den Morgenstunden einen erschreckenden Wert von 959, das Jawaharlal-Nehru-Stadion erreichte 910 und Anand Vihar verzeichnete sogar 969. Die Sichtweite in Delhi ist seit Wochen auf wenige hundert Meter geschrumpft, Wahrzeichen wie das India Gate, das Rote Fort und die Jama Masjid sind selbst aus der Nähe nur noch verschwommen zu erkennen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen seien gravierend, und Experten schätzen, dass ein dauerhafter Aufenthalt in Gebieten mit solchen Verschmutzungswerten die Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre senken könne. Trotz Verbots von Feuerwerken zu Diwali wurden diese vielerorts gezündet, was zur Verschärfung der Smogproblematik beitrug.
Die Regierung von Delhi versucht, mit Maßnahmen wie Unterrichtsausfall an Volksschulen bis zum 18. November und vorübergehenden Zulassungsaufhebungen für Lastwagen die Situation zu kontrollieren. Diesel-Lkw gelten als große Verschmutzer, doch auch der Massenverkehr durch Autos, Mopeds und Motorräder trägt zum Problem bei. Auch hier versucht die Politik nun Einschränkungen vorzunehmen. Hinzu kommt aber, dass Brände auf Stoppelfeldern in den umliegenden Gebieten die Luftqualität erheblich belasten.
Ob die Maßnahmen der Regierung Indien wirksam sind beziehungsweise überhaupt durchgesetzt werden können, bleibt abzuwarten.
Quelle: junge Welt