HomeInternationalesMilliardäre gegen Milliarden: Ihr Reichtum ist unser Elend

Milliardäre gegen Milliarden: Ihr Reichtum ist unser Elend

Während immer mehr Menschen an Armut und Hunger leiden, baut eine winzige Elite ihren Reichtum ins Unermessliche aus. Oxfams neuer Bericht legt offen, was längst klar war: Der Kapitalismus schafft nicht Gerechtigkeit, sondern befeuert die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter.

Die alljährliche Veröffentlichung des Oxfam-Berichts zum Weltwirtschaftsforum in Davos bringt es einmal mehr schonungslos ans Licht: Während der Reichtum der ohnehin reichen Eliten grenzenlos steigt, bleibt ein Großteil der Weltbevölkerung in Unsicherheit gefangen. 2.769 Milliardärinnen und Milliardäre zählt der Bericht weltweit – allein im letzten Jahr gesellten sich 204 neue Superreiche hinzu. Parallel dazu nimmt die Zahl der Hungernden weiter zu. Während sich eine kleine Elite in ihrem Luxus suhlt, bleiben der breiten Masse nicht einmal die Krümel, die vom Tisch der Superreichen fallen.

Der Bericht von Oxfam basiert auf den Schätzungen von Forbes, Daten der Weltbank sowie dem UBS-Weltvermögensbericht. Er offenbart nicht nur die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, sondern prognostiziert auch, dass es innerhalb der nächsten zehn Jahre bereits fünf Dollar-Billionäre geben könnte. Eine Entwicklung, die an Zynismus kaum zu überbieten ist, denn all das geschieht zu einer Zeit, in der Armut, Hunger und Elend weltweit zunehmen – und das in einer Welt, die über alle nötigen Ressourcen verfügt, um diese Missstände zu beseitigen.

Serap Altinisik, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland, kritisiert: „Der Vermögenszuwachs der Superreichen ist grenzenlos, während es bei der Bekämpfung der Armut kaum Fortschritte gibt.“ Dabei trifft ihre Anklage insbesondere die Staaten, deren Entwicklungshilfeprogramme immer weiter zurückgefahren werden.

Kapitalismus bedeutet Konkurrenz, Profitmaximierung und Konzentration von Reichtum in den Händen weniger. Der Oxfam-Bericht verdeutlicht, was längst klar war: Im Kapitalismus ist soziale Gerechtigkeit unmöglich, denn dieses System bringt aus sich heraus immer neue Ungleichheiten hervor.

Der Reichtum wächst ungebremst weiter – Jahr für Jahr, Krise für Krise. Während Banken und Konzerne in den Zentren des Weltmarkts durch staatliche Rettungsschirme gestützt werden, stehen arbeitende Menschen in unzähligen Ländern vor dem Abgrund. Die Corona-Pandemie, Energiekrisen und Inflation haben die Verteilungskämpfe zugespitzt, die dem globalen Wirtschaftssystem ohnehin innewohnen. Nicht das Geld fehlt zur Überwindung der Armut, sondern der politische Wille, diesem System Einhalt zu gebieten, das jedes Jahr aufs Neue ein paar Superreiche auf Kosten der arbeitenden Klasse noch reicher macht.

Quelle: ORF

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