Die Proteste im Sudan reißen nicht ab. Der Putschgeneral al-Burhan ernannte sich zum Staatsoberhaupt. Bei Protesten dagegen wurden mindestens fünf Protestierende durch die Sicherheitskräfte getötet.
Der sudanesische Armeechef General Abdel Fattah al-Burhan, der im vergangenen Monat durch einen Staatsstreich die Übergangsregierung des Landes abgesetzt hat, hat am 11. November einen neuen regierenden Souveränitätsrat ernannt. In diesem Prozess wurden die Vertreterinnen und Vertreter des größten Blocks, der den Übergang zu einer zivilen Regierung fordert, wenig überraschend ausgeschlossen. Das Staatsfernsehen berichtete am Donnerstag, dass al-Burhan selbst Vorsitzender des Rates bleibe. Mohamed Hamdan Dagalo, der Anführer der gefürchteten paramilitärischen Schnellen Eingreiftruppen, bleibt auf seinem Posten als Stellvertreter, heißt es weiter.
Proteste und Gewalt der Sicherheitskräfte
Demonstranten im Osten der sudanesischen Hauptstadt Khartum, die gegen den Putsch protestierten, reagierten auf al-Burhans Schritt mit Straßenblockaden und brennenden Reifen, wie Zeugen berichteten. In den sozialen Medien veröffentlichte Bilder schienen ähnliche Proteste in anderen Teilen der Stadt zu zeigen. Auch zwei Tage nach der erneuten Ernennung von Putschistenführer Abdel Fattah al-Burhan zum Vorsitzenden des Souveränen Rates fanden Proteste statt.
Zehntausende von Demonstranten gingen in der Hauptstadt und anderswo auf die Straße, um gegen den Staatsstreich vom vergangenen Monat und die Einsetzung eines neuen Regierungsrats durch den Armeechef in dieser Woche zu protestieren, der keine Vertreter der zivilen Koalition der Kräfte der Freiheit und des Wandels umfasst.
Im Rahmen dieses Protestes wurden nach Angaben einer unabhängigen Ärztegewerkschaft fünf Putschgegner getötet und Dutzende weitere verwundet. Die sudanesischen Sicherheitskräfte gehen bei der Niederschlagung der Proteste brutal vor. Nach Angaben des Sudanesischen Ärztekomitees wurden am Samstag in der Hauptstadt Khartum und in der Zwillingsstadt Omdurman vier Menschen durch Schüsse und einer durch einen Tränengaskanister getötet und viele weitere verwundet.
Quelle: Aljazeera News/Aljazeera News