HomeKlassenkampfGewerkschaft fordert 2.000 Euro Mindestlohn für Reinigungskräfte

Gewerkschaft fordert 2.000 Euro Mindestlohn für Reinigungskräfte

Wenig Geld und viel Stress. Das ist der Alltag für Reinigungskräfte. Bei einem KV-Lohn von 1.832 Euro brutto ist es – besonders angesichts der aktuellen Teuerung – schwer, über die Runden zu kommen.

Wien. Für die 54.000 Beschäftigten in der Reinigungsbranche starteten am 9. November die Kollektivvertragsverhandlungen. Reinigungskräfte sind zu zwei Drittel weiblich und überwiegend migrantischer Herkunft.

In der Regel würden Reinigungsdienste an Reinigungsfirmen ausgelagert – der Preisdruck in der Branche sei enorm. Das führt wiederum zu sehr hohem Arbeitsdruck für die Beschäftigten, weil in der Branche versucht wird, möglichst billig anzubieten. „Ausbeutung wird so zum Geschäftsmodell“, sagt Ursula Woditschka, vida-Fachbereichssekretärin für den Bereich Gebäudemanagement. Im marxistischen Sinne sprechen wir hier von Überausbeutung, denn Ausbeutung des Menschen und seiner Arbeitskraft gehört zu den Grundfesten des Kapitalismus. Es sei aber so, dass sich bei den Dumpingpreisen einiger Reinigungsfirmen gar keine „faire“ Entlohnung ausginge, so Woditschka weiter.

10,58 Euro brutto in der Stunde

Derzeit beträgt der kollektivvertragliche bei einer 40-Stunden-Woche 1.832 Euro pro Monat (10,58 Euro brutto pro Stunde). Die Gewerkschaft vida fordert eine Anhebung auf 2.000 Euro brutto Monatslohn. Eine prozentuelle Lohnforderung hat die Gewerkschaft bisher nicht bekanntgegeben. 

Aus Umfragen unter den Beschäftigten sei der Gewerkschaft bekannt, dass sich Vollzeitbeschäftigte aufgrund der hohen Arbeitsverdichtung eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich wünschen. Andererseits würden viele Teilzeitkräfte auch gerne mehr arbeiten, bekommen vom Arbeitgeber aber nicht mehr Stunden bewilligt. „Die Arbeitgeber sind gefordert, Licht in diesen Widerspruch zu bringen! Wir machen uns zudem dafür stark, dass Reinigungskräfte tagsüber eingesetzt werden. So entstehen mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung für diese systemrelevante Tätigkeit“, so Monika Rosensteiner, Vorsitzende des Fachbereichs Gebäudemanagement in der Gewerkschaft vida.

Quelle: OTS

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