Wien. Nachdem die Saison der Baumpollen vorüber ist, dominiert nun der Pollenflug der Gräser – und das auf einem hohen Niveau. Eine baldige Entlastung ist laut Expertinnen und Experten derzeit nicht in Sicht. Wer auf Gräserpollen allergisch reagiert, muss sich voraussichtlich noch mindestens zwei Wochen gedulden.
Wie Maximilian Bastl vom Pollenservice der Medizinischen Universität Wien erklärt, sorgt die aktuell anhaltende Blüte der Gräser in Wien und anderen Regionen für intensive Pollenkonzentrationen in der Luft. Obwohl die zahlreichen Niederschläge der letzten Wochen die direkte Ausbreitung der Pollen kurzfristig hemmen konnten, haben sie zugleich das Pflanzenwachstum deutlich gefördert. Mit steigenden Temperaturen und sonnigem Wetter setzt nun verstärkt Pollenflug ein – insbesondere in halbschattigen Lagen ist mit höheren Belastungswerten zu rechnen. „Das kann sich auch dann länger in der Luft halten, wenn es nicht zwischendurch mal Niederschläge gibt“, so Bastl.
Gräserpollen gehören weltweit zu den häufigsten Allergieauslösern. In Österreich sind jedes Jahr mehrere Hunderttausend Menschen betroffen – darunter viele Allergikerinnen und Allergiker. Die Gräserpollensaison zählt zudem zu den längsten: Sie beginnt meist Anfang Mai und kann sich bis in den August ziehen. Damit sind viele Betroffene über Wochen hinweg durch laufende Nasen, juckende Augen oder Atembeschwerden beeinträchtigt.Zusätzliche Probleme können auch frisch geschnittene Wiesen verursachen. Wie der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Markus Berger, Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes (ÖPID), erklärt, reagieren manche Allergikerinnen und Allergiker nicht nur auf die Pollen selbst, sondern auch auf den Pflanzensaft, der beim Mähen freigesetzt wird. Auch Hautkontakt mit frisch geschnittenem Gras kann allergische Symptome auslösen.
Quelle: ORF