Der massive Stellenabbau in der Industrie trifft viele Regionen hart – besonders betroffen sind Betriebe in Lenzing und Micheldorf. Fast 9.000 Jobs wurden österreichweit gestrichen. Experten fordern mehr öffentliche Investitionen, doch die Budgetlage ist angespannt.
Linz. Der Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie prägt die wirtschaftliche Lage in Österreich zum Jahresende. Besonders in einzelnen Regionen hat der Stellenverlust spürbare Auswirkungen auf Unternehmen, Beschäftigte und deren Familien. Vor allem Betriebe in Lenzing und Micheldorf sind von den jüngsten Entwicklungen betroffen.
In Lenzing wurden bereits 250 Arbeitsplätze gestrichen, insgesamt sollen dort 600 Stellen wegfallen. Beim Chemieunternehmen ESIM-Chemicals war ursprünglich ein Abbau von 300 Arbeitsplätzen angekündigt worden. Diese Zahl konnte jedoch auf 100 reduziert werden. Nach Angaben des Unternehmens ist kein weiterer Stellenabbau geplant. Zudem soll bis zum Sommer ein neuer Eigentümer für den Betrieb gefunden werden.
Auch in Micheldorf kommt es zu deutlichen Einschnitten. Der deutsche Maschinenbauer Kiefel schließt sein Werk an diesem Standort, wodurch 130 Arbeitsplätze verlorengehen. Darüber hinaus planen weitere Industrieunternehmen, darunter Engel, in einzelnen Bereichen einen Personalabbau.
Nach Berechnungen des Momentum-Instituts sind österreichweit nahezu 9.000 Arbeitsplätze in der Industrie weggefallen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten beschränken sich dabei nicht ausschließlich auf die Industrie. Auch Unternehmen im Dienstleistungssektor berichten von Auftragsmangel, der laut dem Institut eines der größten wirtschaftlichen Probleme des laufenden Jahres darstellt.
Als Reaktion auf die angespannte Lage empfiehlt das Momentum-Institut verstärkte öffentliche Investitionen, um die Konjunktur zu stabilisieren und Beschäftigung zu sichern. Die Frage der Finanzierung wird dabei häufig offengelassen.
Es liegt auf der Hand, woher die Mittel kommen müssen: Aus den Gewinnen und Rücklagen des Kapitals, nicht auf Kosten der Beschäftigten und der Allgemeinheit.
Quelle: ORF




















































































