Das Bodenabfertigungsunternehmen Airline Assistance Switzerland streicht in Wien-Schwechat über 100 Stellen, um sich angesichts der kapitalistischen Krise zu konsolidieren.
Schwechat/Zürich. Das Schweizer Unternehmen „Airline Assistance Switzerland“ (AAS) erhielt mit 1. Jänner 2020 von Verkehrsministerin Gewessler (Grüne) die Lizenz zur Bodenabfertigung am Flughafen Wien-Schwechat. Nun, 16 Monate später, hat AAS – guter Kurzname, übriges – angekündigt, eine dreistellige Zahl der österreichischen Arbeiter zu kündigen. 106 Mitarbeiter wurden beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet und werden ihren Job verlieren – bei einem Personalstand von ca. 450 betrifft dies also fast ein Viertel der Stellen, die in Schwechat gestrichen werden. Man beruft sich in der Begründung auf Pandemiefolgen sowie die Insolvenz wichtiger Kunden im Fluglinienbereich. Wieder sind es somit die Arbeiter und Arbeiterinnen, die unter den Konsequenzen der kapitalistischen Krise zu leiden haben.
Neben dem Flughafen Wien-Schwechat ist AAS auch am Heimatstandort Zürich-Kloten tätig (220 Angestellte), daneben gibt es im geringeren Ausmaß Aktivitäten in Berlin, Düsseldorf und Köln. Inwieweit andere Standorte neben Schwechat von der Jobvernichtung betroffen sein werden, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bekannt – in Österreich hatte das Unternehmen bislang freilich die meisten Angestellten. Der Tätigkeitsbereich der AAS umfasst Dienstleistungen auf Flughäfen, v.a. in Bezug auf die Abfertigung von Flugzeugen, Passagieren, Gepäck, Fracht und Post sowie die Be- und Entladung der Maschinen. Gewiss hat die Krise auch AAS erfasst, die Konsolidierung erfolgt, wie es im Kapitalismus so üblich ist, auf dem Rücken der Mitarbeiter.
Quelle: ORF