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Wieder Anstieg von Corona-Infektionen in Österreich – insbesondere junge Menschen betroffen

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Wien. Am heutigen Freitagvormittag lud der österreichische Gesundheitsminister, Rudolf Anschober (Grüne), zu einer Pressekonferenz anlässlich ansteigender Erkrankungen mit dem Covid-19-Virus. Mit im Gepäck hatte er die aktuellen Zahlen, die durchaus als besorgniserregend zu beurteilen sind. Innerhalb der letzten 24 Stunden habe es 282 neue Infektionen mit dem Virus gegeben – dies sei auch der seit Monaten mit Abstand höchste Wert. Anschober erwiderte aber auch, dass dieser Anstieg insbesondere darauf zurückzuführen sei, dass derzeit mehr Testungen als je zuvor durchgeführt worden wären.

Dadurch würden auch Infektionen bei Menschen erkannt werden, die keine Krankheitssymptome zeigen würden. Die „konsequenten Screening-Testungen“ im unmittelbaren Umfeld von Corona-infizierten Personen und Verdachtsfällen hätten dazu geführt, dass nun auch jene Erkrankungen festgestellt werden könnten, die in der ersten Phase der Pandemie überhaupt nicht erkannt worden wären. Es hätte nämlich einen rasanten Anstieg an asymptomatischen Infektionen gegeben, bei dem erkrankte Menschen gar nicht mitbekommen würden, infiziert zu sein, da sie keine der typischen Symptome (bspw. Kurzatmigkeit) verspüren würden.

Zwischen 4. und 13. August seien 81.000 Testungen vorgenommen worden, wobei 1.209 Menschen positiv getestet worden wären. Im Vergleich dazu kam es zwischen 4. und 13. April zu 50.000 Tests in Österreich, damals wurden 2.761 positiv ausgewertet.

Nach dem Lockdown und der Phase der schrittweisen Öffnung würden wir uns nun in der dritten Phase befinden, in der es erwartungsgemäß zu einem Anstieg von Corona-Infektionen kommen würde, so der Gesundheitsminister. Dieser Trend sei in ganz Europa zu beobachten und würde im Zusammenhang mit der gesteigerten Reisebewegung stehen. Zudem würde es zu vielen Ansteckungen bei Feiern und familiären Festen kommen. In etwa ein Viertel aller Neuinfektionen sei darauf zurückzuführen.

Während anfänglich vor allem ältere Personen (60+) von den Infektionen betroffen gewesen seien, habe sich dies mittlerweile komplett gedreht. In den vergangenen sieben Tagen hätte es die meisten Neuinfektionen bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren gegeben. Das Durchschnittalter von neuinfizierten Personen würde in Österreich bei 33,7 Jahren liegen. Darauf bezugenehmend appellierte Anschober nicht nur an junge Menschen, die Schutzmaßnahmen einzuhalten, sondern legte auch dar, dass auch die Jüngeren bei einer Infektion mit Langzeitfolgen rechnen müssten.

Quelle: derstandard​.at

Kälte aus der Fußbodenheizung

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Die Aspern Smart City Research (ASCR), eine Forschungseinrichtung in der Seestadt Aspern hat eine innovative Kühlmethode für heiße Sommer entwickelt. Durch die Schläuche der Fußbodenheizungen fließt vereinfacht gesagt kaltes Wasser.

Wien. In der Seestadt Aspern, einem vollkommen neuen Stadtteil von Wien, der vorwiegend aus Genossenschaftswohnungen, aber auch aus einem Büro- und Gewerbeviertel mit innovativen Forschungseinrichtungen besteht und laufend erweitert wird, wurde eine innovative Kühlmethode für die durch die Klimaerwärmung immer heißer werdenden Sommer entwickelt. Bestehende Fußbodenheizungen werden im Sommer zu Fußbodenkühlungen umfunktioniert, indem – vereinfacht gesagt – kaltes statt heißem Wasser durch die Schläuche läuft. Jetzt kommt das System erstmals auch außerhalb der Seestadt in einem Wohnhaus mit 133 Wohnungen zum Einsatz.

Geringerer Stromverbrauch als herkömmliche Klimaanlage

Bei dem Vorzeigeprojekt wird kaltes Wasser mittels Wärmepumpe erzeugt, die in die bestehende Haustechnik integriert wird. Von einer Technikstation wird das kalte Wasser – wie im Winter die Wärme – auf die Wohnungen verteilt. Damit kann eine Temperatursenkung von bis zu 5 Grad erreicht werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen hat die Fußbodenkühlung einen deutlich niedrigeren Stromverbrauch und spart damit über 30 Prozent CO2 ein, rechnen die ForscherInnen der Aspern Smart City Research (ASCR), die für das Projekt verantwortlich zeichnen, vor.

Neben dem geringeren Stromverbrauch besteht ein weiterer Vorteil darin, dass die neuartige Kühlanlage auf bereits bestehende Infrastruktur – die Fußbodenheizung – zurückgreift und damit Platz an den Gebäudefassen für Begrünung und klimafreundliche Solaranlagen freimacht. Es schont somit nicht nur die Umwelt, sondern trägt auch aktiv zum Klimschutz bei.

Quelle: aspern​-seestadt​.at

Wiener Wahlen: PdA kandidiert in Ottakring

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Am 11. Oktober 2020 finden in Wien Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen statt. Die Partei der Arbeit hat die notwendigen Unterstützungserklärungen für die Bezirkskandidatur in Ottakring gesammelt und tritt an.

Wien. Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) hat am 14. August ihren Wahlvorschlag und die Kandidatenliste für die Bezirksvertretungswahl in Wien-Ottakring bei der Wahlbehörde eingereicht. In den vergangenen Wochen waren die hierfür nötigen Unterstützungserklärungen gesammelt worden, trotz der schwierigen Umstände und des bürokratischen Prozederes, das von SPÖ und Grünen ungeachtet der Corona-Epidemie aufrechterhalten worden war. Damit steht die PdA am 11. Oktober 2020 im 16. Wiener Gemeindebezirk am Stimmzettel für das Bezirksparlament.

Konzentration auf einen Bezirk

Die PdA bedankt sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, deren amtlich beglaubigte Erklärungen sie an den Infotischen, im offenen Büro sowie per Post aus ganz Wien erhalten hat. Aufgrund der begrenzten materiellen und finanziellen Ressourcen war und ist es für die PdA allerdings notwendig, ihre aktive Werbung, die Kandidatur und ihren Wahlkampf auf einen Bezirk zu konzentrieren. Es hatte sich anhand der eingehenden Unterstützungserklärungen bald abgezeichnet, dass dies Ottakring sein würde.

Klassenkampf als Wahlversprechen

Generell versteht die PdA ihre Wahlteilnahme als Teil ihrer sonstigen Tätigkeit, wie der Parteivorstand in seiner Erklärung zur Einreichung darlegt. Sie möchte keine Illusionen über den bürgerlichen Parlamentarismus als Herrschaftsform des Kapitals schüren und keinen reformistischen Wunschzettel abgeben. Die PdA stellt klar, dass ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Arbeiterklasse und die ausgebeuteten Volksschichten über den wahren Charakter der kapitalistischen Klassenherrschaft zu informieren und aufzuklären, sie zu mobilisieren und zu organisieren. Jede Verbesserung für die arbeitenden Menschen ist nur gegen den Widerstand der Herrschenden zu erkämpfen. Schlussendlich wird lediglich der revolutionäre Klassenkampf für den Sozialismus die Menschheit von den Problemen des Kapitalismus und Imperialismus befreien. Für die Organisierung dieses gemeinsamen Kampfes ist die PdA ein Angebot nicht nur an die Ottakringer, sondern an die gesamte arbeitende Bevölkerung Wiens und darüber hinaus, ob am 11. Oktober wahlberechtigt oder nicht. Das „Wahlversprechen“, das die PdA abgibt, ist ihr konsequenter Einsatz für die Befreiung der Arbeiterklasse durch den Sozialismus. Dies gilt vor, während und nach den Wahlen.

Israel und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) normalisieren Beziehungen

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Israel/Vereinigte Aarabische Emirate. Laut verschiedenen bürgerlichen Nachrichtenagenturen haben die israelische Regierung und die Vereinigten Arabischen Emirate einen „Friedensdeal“ ausgehandelt, der die volle Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Staaten miteinschließt. Als Mediator zwischen den zwei Staaten haben die USA gedient, wie Präsident Donald Trump vollmundig auf Twitter verkündete und stellte gleichzeitig fest, dass nun der „Frieden im Nahen Osten“ greifbar näher wäre. Israel hat sich gemäß Berichten zufolge verpflichtet, seine Annexionspläne über das palästinensische Westjordanland ad acta zu legen.

Imperialistische Widersprüche

Von offizieller palästinensischer Seite hagelte es Kritik, so von Hanan Ashrawi, die unter anderem kritisierte, dass nun Israel de facto für seine illegale Besatzungspolitik belohnt werde und auch die Schattendiplomatie zwischen den VAE und Israel publik wird. Tatsächlich unterhält der israelische Staat auch mit anderen Golfstaaten bzw. mit Saudi-Arabien über inoffizielle politische Kanäle, was von den USA forciert wird, um eine starke politische Achse gegen den Iran, Syrien und andere rivalisierende Kräfte in der Region zu bilden. Wie auch in der Vergangenheit, verheißt diese neue Offensive nichts Gutes für die Völker des Nahen Ostens, sondern eine Intensivierung der imperialistischen Widersprüche und Kämpfe.

Quelle: AJ

THC-Kandidaten gegen Juden, Illuminaten und Chemtrails

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Was zunächst farblos wirkte, erweist sich nun doch als illustre Runde: Heinz-Christian Straches Kandidatenliste für die Wiener Wahlen beinhaltet verschwörungstheoretische und antisemitische Gustostückerl.

Wien. Am vergangenen Dienstag präsentierte die Liste „Team HC Strache – Allianz für Österreich“, (T)HC, ihre Kandidatinnen- und Kandidaten-Liste für die Wiener Gemeinderatswahl. Ob der erstplatzierte Namensgeber der Liste auf dieser verbleibt, ist einstweilen unsicher, da die Behörden noch überprüfen müssen, ob sein Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt tatsächlich in Wien liegt. Bei der Ortswahl für die Kandidatenpräsentation entschied sich Strache jedenfalls für eine ebenso salomonische wie humorige Lösung, nämlich den Kahlenberg – dieser liegt genau zwischen Wien und Klosterneuburg und gehört zu entsprechenden Teilen zu beiden Gemeinden. Kannst’ nicht erfinden, denkt man sich. Wird aber noch besser.

Flugbegleiterin will Juden und Antifaschismus abservieren

Sollte Strache von der Liste gestrichen werden, so ist für gleichwertigen Ersatz gesorgt. Zwar finden sich keine wirklich prominenten Namen unter den Kandidaten und Kandidatinnen, da auch die FPÖ-Überläufer eher nur Hinterbänkler und Bezirksblaue waren. Doch zwei Personen auf der Liste stechen nun doch ein bissel hervor: Da wäre einmal Christina Kohl (Listenplatz 17). Die 24-jährige Flugbegleiterin trat in der Vergangenheit als Rednerin bei Anti-Corona-Demos auf und kündigte dort videodokumentiert an, wer aller „weg muss“: Soros, Rothschild, die Illuminaten, die Antifa und die Freimaurer. Klingt ein wenig verschwörungstheoretisch, antisemitisch und pro-faschistisch, war aber sicher nicht so gemeint. Man müsste schon ziemlich blöd sein, wenn man das so plump rüberbringen will. Oder aber es ging dem THC einfach nur um eine plakative Zurschaustellung von Defiziten im österreichischen Bildungssystem. Welch gelungene Anklage!

Impfungen und Chemtrails machen Polizeiarzt krank

Vielversprechend dürfte auch der Arzt Serge Paukovics sein, der ebenfalls für Strache kandidiert. Er schreibt gerne Einleitungen für verschwörungstheoretische Bücher von abgehalfterten deutschen Schlagersängern und gibt dort zu Protokoll, was ihn stört: Das sind nicht zuletzt Chemtrails, die Grippewellen verursachen und einwandfrei nachgewiesen worden seien. Seine Hauptfeinde sind daher lügende Meteorologen und natürlich die „Impf-Mafia“. Man sollte sich wohl gut überlegen, das medizinische Wissen und die ärztlichen Fähigkeiten dieses Mannes, der aus irgendwelchen Gründen auch polizeilicher Amtsarzt ist, in Anspruch zu nehmen. Wer aber ein Buch oder einen Schlagertext darüber schreiben will, wie die antisemitische Fälschung der „Protokolle der Weisen von Zion“ unser Leben bestimmt und wie die Illuminaten die AIDS-Seuche auf die Menschheit losgelassen haben, ist bei ihm offenbar an der richtigen Adresse. Und wer trotz Ibiza, drei Bier, Wehrsport und Viking-Jugend trotzdem unbedingt zur Wiener Wahl antreten möchte, ist es ebenso. Weil’s eh schon wurscht ist.

Ärztekammer und Landespolizeidirektion Wien haben angekündigt, Paukovics’ literarische Diagnosen einer Prüfung zu unterziehen. Die Austrian Airlines sind schon einen Schritt weiter: Frau Kohl ist aufgrund von Beschwerden von Kollegen und Kunden wegen antisemitischer Äußerungen offenbar nicht länger Mitarbeiterin der AUA.

Quelle: ORF

Corona-Wiederholungstäterin zu 10.800 Euro Geldstrafe verurteilt

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Symbolbild

Eine mit Covid-19-infizierte Frau gefährdete vorsätzlich mehrfach die Gesundheit anderer Menschen. Nun wurde ihr der Prozess gemacht.

Tirol. Trotz Corona-Erkrankung, behördlich vorgeschriebener Isolation und mehrmaligen Verwarnungen hielt sich eine Pensionistin aus Schwaz im April nicht an die Quarantäne. Diese Arroganz gegenüber der Gesundheit anderer Menschen kommt der Frau nun teuer zu stehen. Am heutigen Donnerstag wurde ihr schließlich der Prozess gemacht und im Sinne des Paragrafen 178 Strafgesetzbuch, der die vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten unter Strafe stellt, wurde sie zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt. Der Staatsanwalt fand gegenüber dem Verhalten der deutschen Staatsbürgerin harsche Worte, die Angeklagte habe in einer Dreistigkeit mehrmals die Gesundheit anderer gefährdet und sich einen Dreck um andere geschert.

Nachdem die 54-jährige Pensionistin positiv auf den Covid-19-Virus getestet wurde, erhielt sie am 21. April einen behördlichen Absonderungsbescheid. Wie in solchen Bescheiden üblich, wurde darin festgehalten, dass sie ihre Wohnung nicht verlassen dürfe. Dennoch ging die Frau bereits wenige Tage später einkaufen. Sie erklärte dazu, dass sie Lebensmittellieferungen über das Internet ablehne, weil ihr der Mindestbestellwert zu hoch sei. Die 54-Jährige gab in diesem Zusammenhang auch zu Protokoll, dass sie eine Pension in Höhe von 2.100 Euro erhalte. Bei der behördlichen Quarantäne-Kontrolle wurde sie demnach nicht zu Hause angetroffen, sondern stattdessen im Supermarkt. Die Frau wurde danach zum ersten Mal verwarnt. Bereits am nächsten Tag verließ sie ihre Wohnung ein weiteres Mal um „etwas Sonne zu tanken“. Auch dieses Mal folgte eine Verwarnung durch die Polizei. Am selben Tag verletzte sich die Frau an der Hand, rief aber nicht die Rettung, sondern ein Taxi um ins nächstgelegene Krankenhaus zu fahren. Da sie sich wiederholt nicht an die behördlich verordnete Quarantäne hielt, wurde die Pensionistin schließlich festgenommen und der Justizanstalt überstellt.

Quelle: ORF

DO&CO: Fußtritt für ein Drittel der Beschäftigten

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Symbolbild Catering.

Der Cateringkonzern DO&Co hat seinen Personalstand gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel reduziert. Nach vielen Jahren satter Gewinne gibt es in diesem Jahr einen Verlust.

Wien. Das börsennotierte internationale Catering- und Gastronomieunternehmen DO&CO mit Hauptsitz in Wien hat im Geschäftsjahr 2019/20 einen Verlust von 24,9 Millionen Euro geschrieben nach einem Gewinn von 26,4 Millionen Euro im Vorjahr. Für das Geschäftsjahr soll es keine Dividende geben. „Ein weltweiter Konjunktureinbruch und die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie belasten das Ergebnis“ schrieb das Unternehmen bereits im Juni in seinem Geschäftsbericht. „Obwohl der Konzern in 21 Ländern in drei unterschiedlichen Geschäftsbereichen mit verschiedenen Vertriebskanälen tätig ist, waren mit einem Schlag alle Geschäftsaktivitäten gleichzeitig betroffen und brachten das gesamte Geschäft zum Erliegen.“ So habe Do&Co alle Restaurants weltweit schließen müssen, Großveranstaltungen wurden abgesagt. Aufgrund der Reisebeschränkungen sei auch das Airline-Catering quasi stillgestanden.

Fußtritt für ein Drittel der Beschäftigten

Der Vorjahresgewinn zeigt ebenso wie die vielen Jahre zuvor, dass von den Eigentümern und Aktionären mit dem Unternehmen das große Geld gemacht wurde, und für entsprechenden Reichtum nicht zuletzt bei Unternehmensgründer, Dritteleigentümer und Vorstand Attila Dogudan gesorgt hat.

Den Beschäftigten wurde der Einsatz für das Unternehmen hingegen mit einem Fusstritt gedankt, zumindest für mehr als ein Drittel von ihnen. Der Personalstand des Konzerns schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 4.000 Beschäftigte und beträgt nunmehr 7.771.

Bei der Hauptversammlung am 31. Juli wurde der Vorstand ermächtigt, jederzeit eine Kapitalerhöhung um bis zu 10 Prozent des Grundkapitals auch unter Ausschluss des Bezugsrechts beschließen zu können. Der Ausschluss des Bezugsrechts gewährleistet eine rasche Umsetzung der Liquiditätsmaßnahme. Da die Kriegskasse aus den vergangenen Jahren prall gefüllt ist, wird das Unternehmen wohl auch weiterhin gut mit Kapital ausgestattet sein.

Kein ernsthafter Widerstand seitens der Gewerkschaften

Bereits zu Beginn der Corona-Krise im März meldete DO&CO in Österreich über 800 Beschäftigte zur Kündigung beim AMS an, auch das zum Konzern gehörende Traditionscafe Demel in der Wiener Innenstadt war von Kündigungen betroffen. Trotz Kurzarbeitsbeihilfen und anderen staatlichen Unterstützungen zieht der Konzern den Personalabbau eiskalt durch, das auch vor dem Hintergrund, dass Dogudan genau weiß, dass von den SPÖ-dominierten Gewerkschaften kein ernsthafter Widerstand zu erwarten ist. Diese jaulen zwar immer wieder auf, wenn Kündigungen anstehen und betteln um Sozialpläne, Widerstand oder Streik steht aber nicht auf ihrer Agenda.

Quellen: MSN-APA/Die Presse

Opfer nach sexueller Belästigung gekündigt

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Steiermark. Die Arbeiterkammer (AK) berichtet von einer Kündigung die einer Opfer-Täter-Umkehr gleichkommt. In der Steiermark kam es zu der Kündigung einer Kollegin, mit der Begründung „Auf Mitarbeiterinnen, die einen auf Me Too machen, kann ich verzichten.“ Diesem Ausspruch ging voraus, dass eine Kollegin, die durch die AK als Frau H. bezeichnet wird freitags mit einer Kollegin etwas trinken gehen wollte. Ein Kollege schloss sich Berichten zufolge ungefragt an und griff Frau H. zwischen die Beine, versuchte sie zu Küssen. Als sie dich dagegen zur Wehr setzte beschimpfte er sie als „Schlampe“ und „Hure“, daraufhin machte sich Frau H. auf die Flucht und der Übergriffige folgte ihr, hierbei verletzte er sich selbst. Am darauffolgenden Montag wurde sie mit den oben geschriebenen Worten gekündigt, ohne dass die Fakten interessiert hätten.  Die AK-Steiermark ging gegen diese Kündigung vor und erzielte 1.300 Euro Schadensersatz für die Kollegin. Das Geld ist sicherlich besser als leer auszugehen, jedoch erscheint es bei diesem Vorgehen wie ein Farce, da es der Kollegin weder ein geregeltes Einkommen bietet noch eine Konsequenz für die Täter impliziert.  Quelle: Arbeiterkammer

Vorarlberg: „Corona-Prämie“ verkommt zur Farce

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Vorarlberg. Auch in Vorarlberg sollen Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitswesen, damals von Staat und Kapital noch als „Corona-HeldInnen“ bezeichnet, Prämien erhalten. Anfang Juli gab es eine Einigung, wonach die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), der Arbeitgeberverein für Sozial- und Gesundheitsorganisationen (AGV) und die Landesregierung sich nunmehr darauf geeinigt haben, keine Prämie, sondern eine „Gefahrenzulage“ in Höhe von 300 Euro auszuzahlen.

Der Haken dabei ist, dass die Bezeichnung „Gefahrenzulage“ im Kollektivvertrag nur an jene ausgezahlt wird, die bestimmte Kriterien erfüllen. Kriterien, die im Wesentlichen das Kapital bestimmt und ausgezahlt werden. Anspruch sollen jene Beschäftigte haben, die von Mitte März bis Ende Mai mindestens 40 Stunden gearbeitet und keinen Sicherheitsabstand einhalten konnten. Zivildiener oder Praktikanten etwa würden damit zum Beispiel aus dem Raster fallen, obwohl diese wichtige Arbeit geleistet haben, um die Pflege bzw. Versorgung aufrechtzuerhalten. Der hiesige Caritas-Direktor und AGV-Vorsitzender Walter Schmolly nannte auch den Bereich der Flüchtlingshilfe explizit als einen Bereich, wo angeblich zu jeder Zeit Mindestabstände eingehalten werden konnten, da man während dem Lockdown einfach telefonische Beratung angeboten hätte.

Ausbleibender Kampf gegen Tricksereien und Ausbeutung

Das entspricht aber weder für die Flüchtlingshilfe, noch für andere Bereiche der Realität. In den kommenden Wochen soll offenbar genau geprüft werden, wo Kontakt mit Klientinnen und Klienten eingehalten werden konnte und wo nicht – was noch mal beweist, dass willkürlich die sogenannten „Arbeitgeber“ die wesentliche Macht darüber machen, wer eine Prämie erhalten darf und wer nicht. In Wahrheit zeigt sich, dass selbst durch eine Pandemie die Arbeiterinnen und Arbeiter in Sektoren wie dem Sozial- und Gesundheitsbereich höchstens auf Brotkrümel hoffen dürfen – und dass selbst diese nur äußerst widerwillig von den Unternehmergruppen „verteilt“ werden. Die Landesregierung Vorarlbergs hatte beispielsweise binnen kürzester Zeit, wie Gewerkschafter der GPA-djp monieren, 15 Millionen Euro für den Tourismusbereich flüssig gemacht, weil dieser aus kapitalistischer Sicht wesentlich profitabler ist. Ob die Gewerkschaft aber daraus den Schluss zieht, gegen die juristischen Tricksereien und Ausbeuterverhältnisse vorzugehen, die nicht erst seit der Pandemie den Alltag in vielen der Betriebe beherrschen, ist äußerst unwahrscheinlich.

Quelle: ORF

Bild: https://pixabay.com/de/photos/anästhesie-arzt-weiblich-stethocope-4677401/

Beirut: Rücktritt der Regierung und die Frage der Macht

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Libanon/Beirut. Am Montag trat die Regierung in Folge der Explosion und dem weiter zunehmenden Protest zurück. Es ist damit zu rechnen, dass die Regierungsbildung inmitten der tiefen Krise Monate dauern wird. Die zwei großen Machtblöcke im Parlament sind sich uneinig in ihrer imperialistischen Orientierung, was eine Einigung eben verzögern dürfte. Dass die großen ausländischen imperialistischen Kräfte Einfluss in der Region zu gewinnen versuchen, zeigt sich neben den finanziellen Hilfen auch in den angekündigten Staatsbesuchen.

Parallel wurde von der Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Sicherheitsexperten die libanesische Regierung im Juli vor den Gefahren einer Explosion des Ammoniumnitrats gewarnt hätten. Hierbei bezieht sich Reuters jedoch lediglich auf eine Quelle.

Die Proteste gehen derzeit jedenfalls ungebrochen weiter.

Quelle: Junge Welt