Graz/Wien. Auf die Anfrage der grünen Nationalratsabgeordneten Meri Disoski bezüglich des im Jänner öffentlich bekannt gewordenen Falls von sexueller Belästigung durch einen Angehörigen des Bundesheers im Assistenzeinsatz antwortete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Freitag. In ihrer Anfragebeantwortung heißt es: „In diesem Fall wurde insbesondere auch aus generalpräventiven Gründen ein Disziplinarverfahren eingeleitet.“
Wie wir bereits ausführlich berichteten, wurden im Jänner laufenden Jahres in der steirischen Landeshauptstadt mehrere Frauen von Angehörigen des Bundesheeres sexuell belästigt. Sie mussten sich Sprüche wie „Na, also wir beide sehen uns bestimmt wieder“ oder „Na, bei dir stecken wir das Stäbchen in beide Löcher“ anhören, wofür die umstehenden anderen Soldaten offenbar nur Lacher übrig hatten. Solchen sexistischen Sprüchen folgte, dass die Soldaten die Personendaten der Frauen missbrauchten, um diese wenig später in sozialen Medien ausfindig zu machen. Das Bundesheer nahm die möglichen Täter dennoch zu Beginn in Schutz. Ende Jänner war die Rede davon, dass es keine stichhaltigen Beweise gäbe. Nun zeigt sich jedoch ein anderes Bild, zumindest in einem von zehn bis 15 gemeldeten Sachverhalten. In den anderen Fällen war wohl keine namentliche Zuordnung anhand der Mitteilungen möglich.
Eine Untersuchungskommission forschte daraufhin den Soldaten aus der Personengruppe „Charge“ aus. Es gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung.
Quelle: ORF/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit