Graz. Der späte Kälteeinbruch hat erhebliche Schäden in Österreichs Obst- und Weinanbaugebieten verursacht. Nach Angaben der Österreichischen Hagelversicherung beläuft sich der Gesamtschaden auf rund 56 Millionen Euro. Besonders betroffen soll die Steiermark sein, wo Schäden von 37 Millionen Euro entstanden sind.
Die frostige Nacht vom 21. auf den 22. April brachte Temperaturen bis zu minus vier Grad. Vor allem in der Steiermark traf der Frost die Obstbauern hart. Etwa die Hälfte der Anbauflächen in der Region erlitt Frostschäden. Die kalten Nächte trafen nicht nur Äpfel, sondern auch steirisches Steinobst und Erdbeerkulturen. In den betroffenen Regionen, einschließlich des Bezirks Weiz, sind laut Josef Kurz von der Österreichischen Hagelversicherung tiefe bis mittlere Lagen von der Strahlungskälte betroffen. Sichtbare Schäden sind auch in sonst guten Lagen zu beobachten.
Auch der Weinbau in der Steiermark blieb nicht verschont. Stefan Potzinger, Sprecher der Weinbauern der Landwirtschaftskammer Steiermark, berichtet von Schäden in frostgefährdeten Lagen, vor allem in exponierten Gebieten wie Leutschach, Glanz und Teilen des nördlichen Vulkanlands. Trotz der Schäden wird die Situation jedoch nicht als katastrophal eingeschätzt, und es wird erwartet, dass viele Anbauflächen noch eine Ernte ermöglichen werden.
Erst Ende Mai bis Mitte Juni wird man eine genauere Prognose über die verbleibenden Ernteerträge und mögliche Qualitätsverluste machen können. Der Frostschaden dieses Jahres bleibt zwar erheblich, doch ist er im Jahr 2016 noch viel gravierender ausgefallen.
Quelle: ORF