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Gewerkschaft fordert Schutzkonzepte für Schüler und Lehrer

Ab Herbst sind Kinderschutzkonzepte an allen Schulen verpflichtend, die auch in Wiens Schulen nur noch angepasst werden müssen, und die Wiener Lehrergewerkschaft fordert zusätzlich ein Schutzkonzept für das Lehrpersonal. Diese Konzepte sollen den Umgang mit Gewalt erleichtern und klare Richtlinien bieten, um unbegründete Vorwürfe gegen Lehrkräfte sensibel und objektiv zu klären.

Wien. Ab Herbst sind Kinderschutzkonzepte an Schulen verpflichtend, wie Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bekannt gegeben hat. Die Schulen in Wien verfügen bereits über Kinderschutzkonzepte, die lediglich angepasst werden müssen. Die Wiener Lehrergewerkschaft verlangt jedoch auch ein Schutzkonzept für die Lehrkräfte.

Das Ziel der ab Herbst verpflichtenden Kinderschutzkonzepte an allen Schulen ist der Schutz von Kindern vor jeglicher Form von Gewalt und Missbrauch. Vorgesehen sind Kinderschutzteams an jeder Schule, Handlungsanleitungen für den Umgang mit Verdachtsfällen, eine Risikoanalyse sowie ein Verhaltenskodex für alle Personen, die das Schulgebäude betreten.

Möglichkeit zu anonymen Meldung von Fehlverhalten

Kinder und Jugendliche erleben natürlich Gewalt, sagte Pflichtschulgewerkschafter Thomas Krebs (FCG). Kinder sollen in der Schule feste Ansprechpersonen haben, die wissen, wie sie sich bei Verdachtsfällen richtig verhalten. „Natürlich haben wir auch schon vor einem Kinderschutzkonzept gewusst, dass wir hier agieren müssen und hier eben mit Informationen der Kinder und Jugendlichen äußerst sensibel umgehen müssen. Das ist in dem Sinn nicht neu,“ erklärte Krebs.

Die Bildungsdirektion hat Wiens Schulen bereits im Herbst 2022 mit der Umsetzung von Kinderschutzkonzepten beauftragt, die einen Verhaltenskodex und die Möglichkeit zur anonymen Meldung von Missständen umfassen. Daher müssen Wiens Schulen ihre Konzepte nur noch anpassen. Dies betrifft unter anderem die Risikoanalyse: Wo können schulfremde Personen ins Gebäude gelangen und wo gibt es uneinsichtige Bereiche?

Auch Lehrpersonal braucht Schutzkonzept

Laut der Gewerkschaft unterstützen die Schutzkonzepte die Schulen beim Umgang mit bestimmten Formen von Gewalt, verhindern können sie diese jedoch nicht. Außerdem fordert die Gewerkschaft ein Schutzkonzept für das Lehrpersonal. „Man muss gerade mit Vorwürfen von Übergriffen extrem sensibel sein. Lehrerinnen und Lehrer werden in den letzten Monaten zum Teil massiv von Eltern, von Schülern aber auch von der Öffentlichkeit mit Vorwürfen konfrontiert, die zum Teil haltlos sind.“ Es müsse klare Konzepte und Vorgehensweisen geben, um Sachverhalte neutral und offen klären zu können, fordert der Lehrergewerkschafter.

Quelle: ORF

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