Wien. Normalerweise lässt das Finanzamt Razzien durchführen. Aber diesmal war es umgekehrt. Am frühen Morgen des gestrigen Montags hat es mehrere Razzien gegeben, eine davon im Finanzamt in Baden, wie die Wiener Wochenzeitung „Falter“ berichtet. Die WKStA ermittelt wegen des Verdachts der Bestechung und der Bestechlichkeit, „in unterschiedlichen Beteiligungsformen“. Eine hohe Beamtin soll offenbar auf Anweisung von Thomas Schmid ein Auge zugedrückt und dafür mit einem besseren Arbeitsplatz belohnt worden sein, so der Verdacht.
Hintergrund des Ganzen soll die Streichung eines Teils der Steuerschulden des „Steyr-Retters“ Siegfried Wolf sein, wobei wir darauf hinweisen, dass wir das nicht überprüfen können und hier nur die Angaben des „Falter“ wiedergeben.
Gefälligkeiten für Kurz-Förderer
Auf Intervention des bereits sehr bekannten damaligen Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmid, soll dieses großzügige Geschenk des Staates an einen Reichen gelaufen sein, und das entgegen der Rechtsmeinung der Vorgesetzten der Beamten als auch der Fachaufsicht im Finanzministerium.
Dass Wolf ein Förderer des ÖVP-Kanzlers Sebastian Kurz war, wird ihm dabei nicht geschadet haben. Die Frage ist, welche Gefallen noch für andere Unterstützer der türkisen Buberlpartie erledigt wurden.
Während man die unteren Volksschichten schon wegen ein paar hundert Euro Steuerschulden mit Exekution bedroht, werden den Magnaten gleich sechsstellige Beträge erlassen. Von den Steuern, die von den Reichen ganz legal nicht bezahlt werden, weil die Gesetze sie nicht dazu verpflichten, wollen wir hier gar nicht sprechen.
Quelle: Falter