Die selbsternannte Antikorruptions- und Aufdeckerpartei sorgt im Ländle dafür, dass der tief in die Inseratenaffäre verwickelte Markus Wallner nicht aus dem Amt entfernt wird.
Bregenz. Wie auch auf Bundesebene ist den Grünen in Vorarlberg der Koalitionsfriede oberstes Gebot. Seit 1945 ist die ÖVP durchgehend die politisch dominierende Kraft im Ländle, und das soll sie nach dem Willen des grünen Steigbügelhalters ungeachtet aller Korruptionsvorwürfe auch bleiben. Sämtliche Oppositionsparteien fordern derzeit den Rücktritt von Landeshauptmann Wallner, es wurde sogar der erste Sonderlandtag in der Geschichte Vorarlbergs einberufen. Nun liegt es tatsächlich an den Grünen allein, die Macht des ÖVP-Landeschefs zu retten.
Laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ soll Wallner bei Betriebsbesuchen um Inserate für den ÖVP-Wirtschaftsbund geworben und dabei politische Gefälligkeiten in Aussicht gestellt haben. Dabei soll es unter anderem um Betriebsbewilligungen gegangen sein. Der Landeshauptmann selbst bestreitet, „Inseratenkeiler für den Wirtschaftsbund“ zu sein. Originellerweise spricht sich jetzt Grünen-Parteichef Werner Kogler für „Transparenz und Aufklärung“ in der Angelegenheit aus – und meint damit, den Posten des angeschlagenen Landeshauptmanns zu retten, um die Koalition und damit die eigenen Posten im Bundesland zu retten.
Quelle: Ö1