Wien. In der 24-Stundenpflege herrscht Chaos. Der für gestern, von Ministerin Karoline Edtstadler angekündigte Sonderzug aus Rumänien kam nicht, natürlich nicht, könnte man schon fast sagen.
Nach den Aussagen der Ministerin vor mehr als einer Woche hatten Angehörige bereits damit geplant, dass die derzeit hier befindlichen 24h-Pflegerinnen abgelöst werden würden. Diese sind zum Teil schon seit Beginn der Quarantäne vor mehr als sechs Wochen und davor ununterbrochen tätig!
Aber nicht nur Betreuerinnen, sondern auch Erntehelfer hätten mit dem Sonderzug kommen sollen. Nachdem die Tausenden Freiwilligen, die sich als Erntehelfer gemeldet haben, größtenteils nicht einmal kontaktiert, sondern mit einem schmierigen Werbebrief abgespeist wurden, verlangen die Gutsherren nach „ihren“ Helfern. Und nachdem sich die ÖVP als Lobby der Gutsherren versteht, sollten im Sonderzug mit den Pflegerinnen auch Erntehelfer sitzen. Auch diese kamen jetzt aber nicht.
Nächster Termin 9. Mai?
Streit zwischen den Bundesländern gibt es darüber, wie die Einreisenden denn auf den Corona-Virus hin überprüft werden, wie die Wiener Zeitung berichtet. Das betraf etwa die Tests, um sicherzustellen, dass die Pflegerinnen mit Corona-Schnelltests rasch zu den Menschen, die in Österreich 24h-Betreuung brauchen, kommen. Es gab unterschiedliche Vorstellungen, wie die Sicherstellung der Gesundheit bei der Einreise gewährleistet werden soll. Ohne Einigkeit der Bundesländer taucht das nächste Problem auf, weil dann auch die bereits seit Wochen in Österreich ausharrenden Pflegerinnen unterschiedlich abgelöst werden und heimreisen können. Teils würden diese den Sonderzug nach Hause verpassen.
Während wir also ständig Pressekonferenzen erleben, in denen die Regierung sich selbst lobt, sind Tausende Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und die vollkommen überlasteten 24h-Pflegerinnen, die derzeit hier sind, verzweifelt. Der nächste Termin, der nun von Seiten der Regierung für den Sonderzug genannt wird, ist der 9. Mai.
Quelle: Wiener Zeitung