Jeder Haushalt in der Bundeshauptstadt bekommt Gutscheine über 25 bzw. 50 Euro. Beschäftigte werden davon kaum profitieren.
Wien. 40 Millionen Euro nimmt die Stadt Wien in die Hand, um im Wahljahr öffentlichkeitswirksam „die Gastronomie anzukurbeln“. Ein-Personen-Haushalte bekommen 25 Euro, Mehrpersonen-Haushalte 50 Euro an Gutscheinen, die für noch nicht näher definierte „teilnehmende Betriebe“ von Juni bis September gültig sind. Im Oktober findet dann passend die Gemeinderatswahl statt.
Um erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, wem das Paket nützen soll, verzichtete Bürgermeister Ludwig (SPÖ) beim Pressetermin darauf, Vertreter der Beschäftigten einzuladen. Stattdessen grinste er zusammen mit Wirtschaftskammer-Präsident Ruck in die Kamera.
Mehreinnahmen für die Chefs, Mehraufwand für das Personal
Dabei sind es zehntausende Wiener Kellnerinnen und Kellner, Köchinnen und Köche sowie andere Gastro-Hackler, die entweder sofort gekündigt oder mit massiven Einkommenseinbußen (Stichworte Überstunden und Trinkgeld) in Kurzarbeit geschickt wurden. Für die Lokalbesitzer hingegen stand sofort der Härtefallfonds offen und die Bundesregierung beschließt gerade eine Hilfsmaßnahme nach der anderen.
Erfahrungsgemäß bedeuten Gutscheine für das Servicepersonal eine deutliche Mehrbelastung, während die Gelegenheit und damit die Bereitschaft für Trinkgeld reduziert ist. Das Grinsen der Wirtschaftskammer ist berechtigt.
Quelle: Stadt Wien