Oslo. Nicht nur die USA melden Rekordeinnahmen mit der Verschiffung ihres grossteils aus umweltschädlichem Fracking-Gas gewonnenen Flüssiggases nach Europa, auch Norwegen profitiert massiv von der Erdgaskrise und hat im Juli den größten Außenhandelsüberschuss jemals verzeichnet. Der Wert der norwegischen Warenexporte überstieg den der Importe um 153,2 Milliarden Kronen (15,6 Mrd. Euro), wie das Nationale Statistikinstitut heute mitteilte. Der vorherige Rekord von 138,1 Mrd. Kronen war erst im März aufgestellt worden.
Die vorübergehende Schließung der „Nord Stream 1“-Pipeline und der geringere Gastransport durch die Leitung „haben dazu beigetragen, den Gaspreis im Juli auf ein Rekordniveau zu treiben“, erklärte das Institut. Im Jahresvergleich vervierfachte Norwegen laut dem Institut seine Einnahmen aus Gasexporten im Juli. Auch die Ausfuhren anderer wichtiger norwegischer Produkte wie Öl, Elektrizität, Metall und Fischereiprodukte nahmen zu.
Während die europäischen Länder ihre Abhängigkeit von russischen Energieimporten reduzieren wollen, produziert Norwegen auf Hochtouren, um einen Teil des Bedarfs zu decken.
Quelle: orf.at