Oberösterreich. NGOs und private Initiativen üben massive Kritik daran, dass Geflüchtete von der Grenze stundenlang ohne Verpflegung, Betreuung und medizinische Versorgung allein durch Österreich geschickt würden. So seien 52 Geflüchtete am Freitag in Wels von der Fremdenpolizei übernommen worden, nachdem sie aus dem Burgenland mit dem Bus in die Steiermark gebracht und mit einem Zugticket nach Wels ausgestattet worden waren.
„Die Flüchtlinge waren unterernährt, teilweise hatten sie auch Verletzungen. Dass diese Menschen ohne jegliche Verpflegung quer durch Österreich geschickt werden, ist beunruhigend“, kritisiert Juristin Petra Leschanz von der südsteirischen Initiative Border Crossing Spielfeld. Weiters: „Wir würden uns wünschen, dass die Menschen, die bei uns ankommen, menschlich behandelt werden würden“
Das Innenministerium erwidert, dass schon seit Monaten Geflüchtete aus dem Burgenland in andere Bundesländer zur Erstbefragung gebracht würden, wenn mehr als 400 Geflüchtete pro Tag ankommen. Davor würden sie an der Grenze registriert und versorgt. Wer verletzt ist, könne sich untersuchen lassen.
Die aktuelle Anzahl an Asylanträgen – österreichweit 56.000 von Jänner bis August – sei dauerhaft nicht stemmbar, erklärt ÖVP-Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. Er fordert, dass EU-Staaten, die Asylwerberinnen und ‑werber durchwinken, sanktioniert werden sollen.
Quelle: ORF