Die Kämpfe im Sudan zwischen Militär und Schnellen Eingreiftruppen halten unvermindert an. Immer wieder geraten Familien und Kinder ins Kreuzfeuer. Sie werden verletzt oder sogar getötet, wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Vergangene Woche besetzte die Schnelle Eingreiftruppe unter anderem das Hauptquartier der Sudanesischen Kommunistischen Partei.
Sudan. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) arbeitet trotz der seit Wochen anhaltenden Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Schnellen Eingreiftruppen (RSF) weiter. UNICEF zu Folge sind alleine in den ersten drei Wochen der militärischen Konfrontation 190 Kinder getötet und 1700 Kinder verletzt worden.
Die Sudanesische KP hält fest, dass Angriffe, Durchsuchungen und Besetzungen von Wohnhäusern und die Terrorisierung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner „eklatante Verstöße gegen die Unversehrtheit wehrloser Bürger und gegen internationale Gesetze und Normen selbst in Kriegszeiten“ darstellen. Die Partei vertritt zudem die Auffassung, dass „der Angriff auf die Hauptquartiere der politischen Parteien und deren Besetzung und Umwandlung in Militärstützpunkte eine gefährliche Eskalation in diesem verheerenden Krieg darstellt“. Am Mittwoche vergangener Woche wurde das Hauptquartier der Sudanesischen Kommunistischen Partei von den RSF besetzt.
Kinder von schweren Krisen betroffen
Bereits vor der Eskalation des Machtkampfes im Sudan war die Situation für Kinder im Sudan sehr schwer. Extreme Armut, eine schlechte Versorgung mit Nahrungsmitteln, ein Mangel an Sanitären Einrichtungen sowie der fehlende Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser betreffen in besonderer Weise Kinder. Auch ein Besuch der Schule ist in vielen Fällen für Kinder im Sudan nicht möglich. Im Sudan sind 600.000 Kinder lebensbedrohlich mangelernährt.
Insbesondere die Versorgung von Unterernährten Kindern wurde durch die Zerstörung einer Fabrik in Khartum weiter erschwert. In der Fabrik wurde therapeutische Spezialnahrung für die Behandlung mangelernährter Kinder produziert. Die Fabrik brannte in Folge der Kämpfe nieder. Technischen Anlagen und 14.500 Kartons mit Spezialnahrung verbrannten.
UNICEF weiter im Einsatz
Das Kinderhilfswerk setzt die Arbeit für Kinder im Sudan weiter fort. In der zweiten Woche der Kämpfe musste das UNICEF-Team aus Khartum evakuiert werden. Momentan agieren sie von Port Sudan, der wichtigsten Hafenstadt des Sudan, aus und setzen die Arbeit mit ihren Partnern fort.
UNICEF konzentriert sich momentan auf die Versorgung mit medizinische Ausrüstung, Medikamente, Impfungen und Benzin für Generatoren, damit Gesundheitszentren weiterarbeiten können. In der Provinz Darfur sind sie darum bemüht Wasserleitungen zu reparieren und Dörfer mit Wasser aus Tankwagen zu versorgen. Verschiedene Krankenhäuser, darunter sechs in Khartum, wurden umgehend mit Hygiene-Kits, medizinische Ausstattung für Hebammen und allgemeiner Gesundheitsversorgung sowie Wasser ausgestattet.