Buenos Aires. Am Dienstag kam es in Argentinien zu massiven Protesten gegen die Sparpolitik von Präsident Javier Milei, insbesondere gegen drastische Kürzungen im Bildungsbereich. Über eine Million Menschen gingen landesweit auf die Straßen, mit allein in Buenos Aires mehr als 800.000 Demonstranten, wie die Tageszeitung Página 12 berichtet.
Die Proteste wurden von der Universität von Buenos Aires und weiteren 70 Hochschulen organisiert, die von den Kürzungen stark betroffen sind. Neben Studierenden und Akademikern schlossen sich auch zahlreiche Organisationen und die großen argentinischen Gewerkschaften CGT, CTA und CTA Autónoma an. Sie alle fordern die Verteidigung des kostenlosen Bildungssystems.
Präsident Milei hat das Budget für staatliche Universitäten um 71 Prozent gekürzt, was vielen Bildungseinrichtungen die drohende Schließung beschert. „Bildung ist ein Menschenrecht und eine Chance, die Ungleichheit in der Gesellschaft zu reduzieren“, betonte Piera Fernández de Piccoli, Präsidentin des Universitätsverbandes FUA, während des Marsches in Buenos Aires.
Trotz der Androhung eines verstärkten Einsatzes von Sicherheitskräften durch Innenministerin Patricia Bullrich, mussten diese Pläne angesichts der großen Teilnehmerzahl zurückgenommen werden. Telesur zufolge kritisierte Bullrich die Proteste als unzeitgemäß in einer Phase, in der das Land angeblich Einschnitte vornehmen müsse.
Quelle: junge Welt