Nach den Explosionen von Pagern am Dienstag kam es gestern im Libanon zu Explosion von Funkgeräten. Vieles deutet in Richtung Israel, die New York Times berichtet von Scheinfirmen und der Rolle des Mossad.
Beirut. Gestern Nachmittag kam es zu Berichten über Explosionen im Süden des Libanons und in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut. Mindestens eine der Explosionen war in der Nähe eines von der Hisbollah organisierten Begräbnisses für die Toten von vorgestern zu hören, als Tausende von Bomben im ganzen Land explodierten und Dutzende von Menschen töteten und verletzten.
Reuters-Reporter berichteten, sie hätten mindestens zwei Explosionen von begrenzter Intensität in verschiedenen Teilen der Vororte von Beirut gehört. Die Ursache der Explosionen, die nur wenige Stunden nach dem gemischten Angriff auf die Hisbollah und ahnungslose libanesische Zivilisten stattfanden, waren Funkgeräte. Nach dem beispiellosen Cyberangriff am Vortag kam es zu einer weiteren Eskalationsstufe des Terrorismus und Krieges. Es wird von einem Staatsterrorismus durch Israel ausgegangen; unklar ist die Rolle der USA.
Die „New York Times“ („NYT“) berichtete, dass der israelische Geheimdienst Mossad nicht nur die Angriffe organisiert, sondern auch selbst die Pager produziert habe. Zudem leugnen potenzielle Hersteller, dass die Geräte von ihnen stammen. Es scheint eine Scheinfirma gegeben zu haben. Israel hat weder eine Beteiligung an den Explosionen bestätigt, noch dementiert.
Zahl der Toten steigt
Die Zahl der Todesopfer durch die Explosionen im Libanon ist jedenfalls auf 25 gestiegen, sagte Gesundheitsminister Firas Abyad am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Bis zu 300 der verletzten Personen befänden sich in Lebensgefahr. Eine frühere Angabe bezifferte die Zahl der Todesopfer noch auf 20.
Unterdessen forderte der libanesische Premierminister Najib Mikati den UN-Sicherheitsrat, der am Freitag zusammentritt, um über die tödlichen Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah im Libanon zu diskutieren, auf, Israel zu zwingen, seine „technologische Kriegsführung“ einzustellen.
In einem Beitrag auf der Plattform X ersuchte Mikati den Sicherheitsrat, „eine klare Haltung einzunehmen, indem er Israels Aggression gegen den Libanon und den technologischen Krieg, den es führt, stoppt“.
Quelle: 902.gr/902.gr/junge welt/ORF