Am 10. November fand in der Stadt Salzburg, im Flachgau und im Tennengau die Volksbefragung zum Bau des sogenannten S‑Link Projekts, einer Verlängerung der Lokalbahn bis nach Hallein statt. Laut vorläufigem Ergebnis votierten rund 53 Prozent dagegen.
Salzburg. Schon seit längerem sorgten Vorschläge zur Verlängerung der Salzburger Lokalbahn für heftige Diskussionen in Stadt und Land Salzburg. Am 26. November 2023 gab es bereits eine Bürgerbefragung, die allerdings nur in der Stadt Salzburg stattfand. Damals wurde gefragt, ob die Lokalbahn bis zum Mirabellplatz und von dort aus weiter in den Süden der Stadt unterirdisch verlängert werden sollte. Mit 58,6 Prozent der Stimmen, stimmte eine klare Mehrheit gegen den Vorschlag. Die Wahlbeteiligung lag jedoch lediglich bei rund 22 Prozent. Vor der ersten Abstimmung wurde seitens Ex-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) bereits angekündigt, dass es zusätzlich unabhängig vom Ergebnis eine zweite Abstimmung im Bundesland geben werde.
Befürworter sehen im S‑Link Projekt vor allem eine Möglichkeit, das Stau-Problem in der Stadt zu lösen und eine Mobilitätlösung für die Zukunft zu schaffen. Die versprochene Mobilitätslösung würde zusätzlich zum S‑Link auch eine Messe beziehungsweise Flughafenbahn und eine Bahn von der Stiegel Brauerei bis zum Hauptbahnhof vorsehen. Das Projekt würde eine direkte Verbindung von vielen Umlandgemeinden bis in die Salzburger Altstadt ermöglichen und somit den Pendlerverkehr stark entlasten.
Gegner des Projekts kritisierten unter anderem die Kosten und den CO2 Ausstoß während der Bauzeit, der angeblich, entgegen den offiziellen Berechnungen, nicht kompensiert werden könne. Sie sprechen dem S‑Link, anders als die meisten Verkehrsexperten, die Sinnhaftigkeit ab. Vor zwei Jahren gründeten sie die Initiative „Stopp U‑Bahn“. Bis auf die SPÖ unterstützen alle Parteien, die im Salzburger Gemeinderat und Landtag vertreten sind, das Projekt. Ein nicht unwesentlicher Grund für die Gegnerschaft der SPÖ zum S‑Link dürfte auch der Versuch sein, sich zumindest bei einem Thema von ihrem neo-sozialdemokratischen Regierungspartner in der Stadt, der KPÖ plus, abzugrenzen.
Während in der Stadt Salzburg erneut eine klare Mehrheit gegen das Projekt gestimmt hat, forderten vor allem die Menschen im Flachgau die Umsetzung des S‑Link. In einigen Gemeinden stimmten hier bis zu 70 Prozent für die Lokalbahnverlängerung. In Hallein sind ähnlich wie in der Landeshauptstatt die „Nein“-Stimmen in der Überzahl. Die Wahlbeteiligung ist mit 42 Prozent zwar immer noch niedrig, jedoch deutlich höher als in der vorangegangenen Befragung in der Stadt Salzburg im letzten Jahr.
Quelle: ORF