Seit einigen Monaten verzeichnen Ärztinnen und Ärzte in Oberösterreich eine erhöhte Zahl an Lungenentzündungen, die von sogenannten Mykoplasmen ausgelöst werden.
Diese atypischen Erreger befallen normalerweise eher Kinder, doch laut dem Leiter der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Uniklinikum in Linz, Bernd Lamprecht, häufen sich die Fälle auch bei Erwachsenen alle paar Jahre. Diese Entwicklung folge einem Rhythmus von etwa vier bis fünf Jahren, in dem die Erkrankungszahlen deutlich ansteigen.
Ist die Welle überstanden, bleibt die Bevölkerung zunächst besser immunisiert. Sobald diese Immunität über die Zeit wieder nachlässt, kommt es zu neuen Gipfeln, so wie aktuell beobachtet, als bereits seit Herbst und nun auch im Winter vermehrt Lungenentzündungen auftreten.
Mykoplasmen werden als atypische Bakterien bezeichnet, weil sich die Symptome im Vergleich zu anderen Auslösern für Lungenentzündungen weniger ausgeprägt und eher langsam entwickeln.
Bei engem Kontakt können sie ansteckend sein, verlaufen aber in den meisten Fällen mild, sodass Betroffene zwar Symptome wie Husten oder leichtes Fieber zeigen, jedoch keine schweren Komplikationen befürchten müssen. Dennoch rät das medizinische Fachpersonal allen Patientinnen und Patienten, bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Quelle: ORF