Beim weltgrößten Radmarathon “Race Across America” gibt es heuer einen österreichischen Doppelsieg. Der Weinviertler Philipp Kaider fuhr knapp 5.000 Kilometer in weniger als neun Tagen und benötigte kaum Ruhepausen.
Atlantic City. Extremradfahrer Philipp Kaider konnte die 43. Auflage des berüchtigten “Race Across America” (RAAM) für sich entscheiden. Dabei geht es darum, eine Strecke von 4.933 Kilometern und über ca. 50.000 Höhenmeter, die von der Westküste der USA bis zur Ostküste führt, möglichst rasch zurückzulegen – und natürlich müssen hierbei vorgegebene Kontrollpunkte passiert werden. Das Besondere ist jedoch: Das Radrennen ist nicht wie z.B. die Tour de France oder der Giro d’Italia in einzelne Etappen zu bestimmten Zeiten und festgelegte Ruhepausen unterteilt, sondern die Athleten müssen sich ihren Rhythmus selbst einteilen, d.h. möglichst lange am Rad bleiben und nur wenig Zeit für Schlaf und Regeneration “verschwenden”.
Start war am 10. Juni in Oceanside (Kalifornien) – und Kaider konnte sich bald an die Spitze des Rennens setzen. Der 39-jährige Wolkersdorfer ging gleich zu Beginn ein äußerst hohesTempo bei geringen Ruhepausen, womit er einige Kontrahenten frühzeitg abhängte und gegen Ende des Rennens seinen erlangten Vorsprung sorgsam berechnet verwalten konnte. Schließlich überquerte Kaider nach acht Tagen, 22 Stunden und 32 Minuten die Ziellinie in Atlantic City (New Jersey) mit gewaltigem Abstand. Der zweitplatzierte Oberösterreicher Lukas Kaufmannn benötigte neun Tage, 13 Stunden und 45 Minuten.
Kaiders Sieg prolongiert die traditionell starken Auftritte österreichischer Teilnehmer beim RAAM. Seit dem ersten Triumph von Franz Spilauer 1988 gab es nicht weniger als zwölf rot-weiß-rote Siege durch fünf Fahrer, darunter 3‑fach Champion Wolfgang Fasching (1997, 2000, 2002) oder Rekordgewinner Christoph Strasser (2013, 2014, 2017–2019).
Quelle: ORF