In Peru droht ein neuer Protest informeller Minenarbeiter: Weil die Regierung an einer umstrittenen Frist zur Sprengstofflagerung festhält, könnten tausende Arbeiter vom Legalisierungsprogramm ausgeschlossen werden – und ihre Existenz verlieren.
Lima. Informelle (d.h. nicht registrierte) Minenarbeiter in Peru haben die Gespräche mit der Regierung ausgesetzt und könnten aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in den Verhandlungen ihre Proteste wieder aufnehmen, sagte einer der Protestführer am Freitag.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft CONFEMIN, Máximo Franco Bequer, erklärte gegenüber der Presse, die Regierung weigere sich, eine Frist vom 17. August zu verschieben, bis zu der die Minenarbeiter ihre Sprengstoffe in offizielle „Pulverlager“ überführen müssen.
20.000 Minenarbeitern droht Ausschluss
Er sagte, 20.000 Minenarbeiter, die diese Frist nicht einhalten können, würden von einem Regierungsprogramm zur Legalisierung ihrer Arbeit ausgeschlossen. Die Minenarbeiter aus der Region Cusco hatten am 15. Juli ihren zweiwöchigen Protest ausgesetzt, bei dem eine wichtige Transportroute für Kupfer blockiert worden war, die von den Bergbauunternehmen MMG, Glencore und Hudbay genutzt wird.
Informelle Minenarbeiter in Peru arbeiten mit befristeten Genehmigungen im Rahmen eines Programms, das vor über einem Jahrzehnt ins Leben gerufen wurde und das die Regierung nun beenden möchte. Die Minenarbeiter beklagen, dass die strengeren Vorschriften zur Legalisierung ihrer Tätigkeit zu belastend seien und ihnen voraussichtlich die Existenzgrundlage entziehen würden. Die Gewerkschaft ist im Begriff, über neue Protestaktionen zu entscheiden.
Quelle: Reuters