Bonn/Berlin. Die Zahl der von akuten Hungersnöten geplagten Menschen hat sich weltweit von 2023 auf 2024 verdoppelt. Die Mehrheit der rund zwei Millionen Betroffenen lebt in Gaza und im Sudan, wie aus dem heute in Berlin veröffentlichten Welthungerindex (WHI) der Welthungerhilfe hervorgeht.
Der jährlich ermittelte Index untersucht die Ernährungslage in 136 Ländern. In 27 Staaten habe der Hunger seit 2016 zugenommen. In 35 Ländern gilt die Situation als ernst, in sieben als sehr ernst. Besonders katastrophal ist die Lage laut dem Bericht in Afrika. Die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo, in Madagaskar und im Sudan seien am stärksten von Hunger betroffen. Im Sudan zum Beispiel hungern dem Bericht zufolge fast 25 Millionen Menschen, 700.000 stehen davor, daran zu sterben.
Die Ernährungslage macht der Index an vier Punkten fest: an Unterernährung, also dem Anteil der Bevölkerung, deren Kalorienbedarf nicht gedeckt ist; der Wachstumsverzögerung, das heißt, wenn Menschen für ein bestimmtes Alter zu klein sind; Auszehrung sowie Kindersterblichkeit, also der Anteil der Kinder, die vor dem fünften Geburtstag sterben. Dem Index liegen Daten von internationalen Organisationen wie dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und der Weltbank zugrunde.
Quelle: ORF