Mindestens 600 Wanderarbeiter in Mekka haben seit mehr als acht Monaten keinen Lohn mehr erhalten. Als sie protestierten, um ihre ausstehenden Löhne einzufordern, wurden elf Arbeiter verhaftet, von denen mehrere für längere Zeit inhaftiert wurden.
Die Wanderarbeiter – aus der Türkei, Indien, Bangladesch, Ägypten und Pakistan – sagen, Berichten zufolge, dass die Löhne bereits vor zwei Jahren unregelmäßig gezahlt wurden und die Zahlungen seit Anfang 2025 gänzlich eingestellt wurden. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen deutlich höher ist als die 600, die jetzt öffentlich aufgetreten sind, um ihren Lohn einzufordern.
Im September organisierten die Wanderarbeiter in Mekka einen Streik in ihrem Arbeitslager. Obwohl das Unternehmen später einen „Zahlungsplan“ vorlegte, um die Lage zu beruhigen, wurde dieser von den Beschäftigten als unrealistisch bezeichnet – ein ähnliches Versprechen aus dem Jahr 2023 wurde nie eingelöst. Unterdessen hat das saudische Arbeitsministerium die Vorwürfe gegen das Unternehmen bestätigt, es begnügt sich aber mit Verhandlungen statt wirkliche Maßnahmen zu setzen.
Systematische Unterdrückung der Arbeiterklasse
Hinter den Vorgängen verbirgt sich eine systematische Unterdrückung der Arbeiterklasse in den Golfstaaten. In Saudi-Arabien sind derzeit mehr als 13 Millionen Wanderarbeiterinnen und ‑arbeiter, was 42 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die meisten arbeiten nach dem Kafala-System, bei dem der Arbeitgeber die volle Kontrolle über Beschäftigung, Löhne und Aufenthaltsgenehmigungen haben. Streiks sind verboten, und jeder Versuch eines kollektiven Kampfes wird mit Verhaftungen und Deportationen beantwortet.
Das ist keine einmalige Gräueltat, sondern Ausdruck der feudalen Ausdehnung des Kapitalismus, in dem billige Arbeitskräfte aus ärmeren Ländern ausgebeutet werden. So wird auch mit aller Härte gegen Proteste von diesem Teil der Arbeiterklasse vorgegangen, der eigentlich entrechtet ist.
Quelle : RikpunKt
