Linz. Die Gedenkkundgebung für die fünf Widerstandskämpfer der Linzer Tabakfabrik fand am 23. November 2025 in würdigem Rahmen vor der Gedenktafel am Gelände der Tabakfabrik statt.
Im Mittelpunkt standen die fünf Arbeiter der Tabakfabrik Linz, die in der Widerstandsorganisation der „Welser Gruppe“ aktiv waren und für ihren Mut mit dem Leben bezahlten: Sepp Teufl, Betriebsrat, Maschinenschlosser, Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ und führende Figur der oberösterreichischen Widerstandsbewegung; Anton Chmelensky, Schlossergehilfe, aktiver Kommunist und Arbeiter-Sportler; Rudolf Kühberger, Tabakarbeiter, der nach schwerer Gestapo-Folter im Linzer Inquisitenspital starb; Heinrich Obermayr, Mechaniker, christlicher Gewerkschafter und enger Freund Teufls, der im KZ Mauthausen ermordet wurde; sowie Hugo Müller, Februar- und Spanienkämpfer, Major der Roten Armee und Partisan, der am 23. November 1944 im Gefecht gegen die SS fiel. Die Biografien dieser Männer wurden in den Reden des KZ-Verbandes dargelegt und stellten einmal mehr klar, dass antifaschistischer Widerstand in Österreich in erster Linie ein Widerstand der Arbeiterklasse war – organisiert, politisch bewusst und getragen von kommunistischer Überzeugung.
Die „Welser Gruppe“ war die größte zusammenhängende Widerstandsorganisation Oberösterreichs. Über 158 Mitglieder wurden ab September 1944 verhaftet, nachdem ein Spitzel die Organisation verraten hatte. In den Betrieben und Gemeinden im oberösterreichischen Zentralraum leisteten Arbeiterinnen und Arbeiter verdeckten antifaschistischen Kampf: sie sammelten Informationen über den Kriegsverlauf, produzierten und verteilten Flugschriften, versteckten Verfolgte, organisierten Fluchthilfe und führten Sabotageakte gegen die Kriegswirtschaft durch. Diese Menschen handelten nicht zufällig, sondern aus tiefem politischen Bewusstsein. Sie folgten jener Aufgabe, die die Moskauer Deklaration dem österreichischen Volk stellte: selbst aktiv an seiner Befreiung mitzuwirken.
Der KZ-Verband/VdA Oberösterreich richtete die antifaschistische Gedenkkundgebung aus, an der Angehörige von Sepp Teufl, Hugo Müller und Willi Zelger, Vertreter des Generalkonsulats der Russischen Föderation, von KPÖ, Rote Fahne und – wie jedes Jahr – die Partei der Arbeit und die Jugendfront teilnahmen. Betty Rossa & Kapelle begleiteten die Kundgebung mit Liedern der Arbeiterbewegung und antifaschistischen Kampfliedern.
Zum Abschluss legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Nelken an der Gedenktafel nieder. Die Namen der Tabakfabrik-Arbeiter bleiben uns Verpflichtung: den Kampf gegen Faschismus, Krieg und Kapitalismus fortzuführen und jene Welt zu erkämpfen, für die sie ihr Leben gaben.
Quelle: KZ-Verband/VdA OÖ















































































