Am 21. Jänner 1921 wurde unter Beteiligung von Antonio Gramsci und Palmiro Togliatti die Kommunistische Partei Italiens gegründet.
Die Große Sozialistische Oktoberrevolution 1917 sowie das Ende des Ersten Weltkriegs 1918 leiteten international den Bruch mit den sozialdemokratischen Parteien ein. Das Ergebnis waren die Gründungen nationaler kommunistischer Parteien sowie in weiterer Folge der Kommunistischen Internationale. Die österreichische KPÖ etwa, in deren revolutionärer Tradition die Partei der Arbeit steht, wurde bereits am 3. November 1918 gegründet. In Italien erfolgte die Gründung erst später, da die revolutionären Kräfte erst noch versuchten, die bestehende Sozialistische Partei umzuwandeln. Im Unterschied zu den Parteien in anderen Ländern verfügten sie nämlich bis zuletzt, also bis zum organisatorischen Bruch mit der bisherigen Partei, über erheblichen innerparteilichen Einfluss.
In Italien hatte sich bis zu dieser Zeit noch keine so starke Arbeiteraristokratie entwickelt, die die Arbeiterorganisationen opportunistisch und letztlich bürgerlich verformen würde, so wie es etwa auch in Österreich der Fall gewesen war. Das hatte unter anderem zur Folge, dass die italienischen Sozialisten zu Beginn des Ersten Weltkriegs als einzige Sektion der Zweiten Internationale Antikriegspositionen beziehen und diese Position auch für die ganze Zeit des Krieges aufrechterhalten konnten. Noch auf dem Parteitag 1919 in Bologna konnten sich die revolutionären Kräfte mit ihren Forderungen weitgehend durchsetzen, was auch Lenin anerkannte und respektierte: Er wertete es als „glänzenden Sieg des Kommunismus“ und wünschte viel Erfolg. Zugleich schärfte er den italienischen Genossinnen und Genossen die Notwendigkeit des fortgesetzten Kampfes gegen den innerparteilichen Opportunismus ein. Infolge des großen Wahlerfolges der Partei kurz darauf verstärkten sich die reformistischen Illusionen, was den reformistischen und zentristischen Kadern Rückenwind verlieh.
Die innerparteilichen Widersprüche verschärften sich und drängten zu ihrer Aufhebung. Als der Führer des zentristischen Flügels beim Parteitag 1921 in Livorno dem Parteiausschluss der Reformisten nicht zustimmte, sah der revolutionäre Flügel der Partei die Notwendigkeit, mit den bisherigen Organisationsstrukturen zu brechen und eine eigene, geschlossen revolutionäre und leninistische Partei zu gründen. So scheiterte der Versuch letztlich, die Sozialistische Partei in eine revolutionäre Partei des Proletariats umzuwandeln. Am 21. Jänner 1921 wurde daher die Kommunistische Partei Italiens gegründet.
Quelle: junge Welt