HomeFeuilletonGeschichteVor 80 Jahren: Balkanfeldzug des deutschen Faschismus

Vor 80 Jahren: Balkanfeldzug des deutschen Faschismus

Im April 1941 überfielen die faschistischen Mächte Jugoslawien und Griechenland. In beiden Ländern entwickelte sich jedoch ein entschlossener antifaschistischer Widerstand vor allem der kommunistischen Kräfte.

Am 6. April 1941 begann der Balkanfeldzug der deutschen Wehrmacht. Eine faschistische Übermacht deutscher, italienischer, ungarischer und bulgarischer Truppen überfiel an diesem Tag Jugoslawien und Griechenland und konnte relativ rasch militärische Erfolge verbuchen. Die Belgrader Regierung kapitulierte am 17. April, jene in Athen am 23. April 1941.

Jugoslawien wurde zerschlagen: In Zagreb wurde das faschistische Ustaša-Regime etabliert, das als Verbündeter Deutschlands agierte. Der „Unabhängige Staat Kroatien“ (NDH) umfasste im Wesentlichen das heutige kroatische Gebiet und den Großteil Bosnien-Herzegowinas, einige Küstenabschnitte und Inseln gingen an Italien. Slowenien wurde zwischen Deutschland, Italien und Ungarn aufgeteilt, der Gutteil Mazedoniens Bulgarien zugeschlagen. Ein verbliebener serbischer Rumpfstaat musste Gebiete an Ungarn abtreten und wurde schließlich unter deutsche Militärverwaltung gestellt. Die jüdische Bevölkerung Jugoslawiens wurde dem deutsch-faschistischen Völkermordsystem ausgeliefert. Griechenland teilte sich in drei Besatzungszonen: Der Großteil wurde von Italien okkupiert, der Nordosten mit Zugang zur Ägäis von Bulgarien, während Deutschland ausgewählte strategische Gebiete und Positionen beanspruchte. – Sowohl in Jugoslawien als auch in Griechenland entwickelte sich eine starke antifaschistische Widerstandsbewegung.

Unter Führung der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) entfaltete die Volksbefreiungsarmee ELAS (Ελληνικός Λαϊκός Απελευθερωτικός Στρατός) den bewaffneten Kampf gegen die Okkupanten, der eine hohe Wirkung zeigte. Im Oktober 1944 zog sich die Wehrmacht zurück, die italienischen und bulgarischen Besatzungstruppen kapitulierten. Nun wollte jedoch Großbritannien verhindern, dass der griechische Befreiungskampf zu einem sozialistischen Entwicklungsweg führte, weswegen militärisch interveniert wurde. Dies mündete in den Griechischen Bürgerkrieg, in dem die bürgerlich-monarchistischen Kräfte bis 1949 mit britischer und US-amerikanischer Unterstützung gegen die Demokratische Armee Griechenlands DSE (Δημοκρατικός Στρατός Ελλάδας), die aus der ELAS hervorgegangen war, die Oberhand behielten. Die KKE blieb bis 1974 in der Illegalität und starker Repression ausgesetzt, setzte den Widerstand aber immer fort.

In Jugoslawien entwickelten sich die kommunistischen Partisanenverbände zur zentralen antifaschistischen Widerstandssäule. Die Volksbefreiungsarmee NOV (Народноослободилачка војска/Narodnooslobodilačka vojska) und die Partisanenverbände POJ unter Führung Titos befreiten im Oktober 1944 Belgrad und bis zum Kriegsende im Mai 1945 große Teile Jugoslawiens ohne unmittelbare militärische Hilfe der Anti-Hitler-Koalition. Dabei wurden nicht nur große Verluste erlitten, es kam auch zu massiven Verbrechen und Gräueltaten der Wehrmacht und SS gegen die jugoslawische Bevölkerung – viele davon durch österreichische Soldaten, die in Jugoslawien die Hauptkontingente der Wehrmacht stellten. Die antifaschistischen Österreichischen Freiheitsbataillone kämpften in Slowenien jedoch in den Reihen der NOV i POJ und wirkten an der bewaffneten Befreiung von Faschismus und Fremdherrschaft mit. Am 29. November 1945 wurde auf Grundlage der AVNOJ-Beschlüsse von 1943 die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien gegründet.

Der vor 80 Jahren begonnene Balkanfeldzug, der Überfall auf Jugoslawien und Griechenland, ist ein Mahnmal für die Verbrechen des deutschen und italienischen Faschismus. Der antifaschistische Volkswiderstand jedoch, der hauptsächlich von den kommunistischen Kräften getragen wurde, ist ein Beispiel des entschlossenen, mutigen und in vielen Teilen erfolgreichen Kampfes gegen die Barbarei des Faschismus und Imperialismus.

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