Innsbruck. Skipässe in den Tiroler Alpen kosten 2025 teilweise unglaubliche 73 Euro pro Tag – ein Preis, der nicht nur Familien, sondern auch junge Wintersportlerinnen und ‑sportler in die Knie zwingt. Was einst als erschwinglicher Breitensport galt, wird zunehmend zu einem Privileg für die oberen Einkommensschichten. Die Frage, die immer lauter wird: Wer kann sich Skifahren überhaupt noch leisten?
Familien unter Preisdruck
Besonders Familien spüren die Auswirkungen der hohen Preise. Eine vierköpfige Familie zahlt für einen sechstägigen Skiurlaub allein für die Skipässe über 1.000 Euro – ohne Unterkunft, Verpflegung oder Ausrüstungskosten mitzurechnen. Das macht Skifahren für viele unerschwinglich. Kleinere Skigebiete, die oft noch moderatere Preise bieten, erleben zwar einen leichten Zuwachs, doch immer mehr Menschen verzichten komplett auf den Winterurlaub.
Druck auf Einheimische
Für Einheimische, die ohnehin schon unter den negativen Folgen des Tourismus leiden, wird die Lage ebenfalls immer schwieriger. Die Abschaffung von Einheimischentarifen sorgt für wachsenden Unmut. Viele Tirolerinnen und Tiroler können sich den Zugang zu den Bergen, die sie als Teil ihrer Kultur betrachten, kaum noch leisten. Die Entfremdung zwischen Einheimischen und dem Wintertourismus scheint somit auf der Hand zu liegen.
Rechtfertigung durch Betreiber: Energie- und Infrastrukturkosten
Skigebiets- bzw. Liftbetreiber begründen die steigenden Preise mit den höheren Energiekosten und Investitionen in modernste Infrastruktur. Tatsächlich sind Skigebiete zunehmend auf energieintensive Beschneiungsanlagen angewiesen, um in Zeiten des Klimawandels eine Schneegarantie zu bieten. Doch Kritiker fragen sich, ob diese Kostensteigerungen die Preissprünge rechtfertigen oder ob es nicht vielmehr um die Maximierung von Profiten geht. Immerhin bleibt der Wintertourismus eine äußerst lukrative Branche.
Vom Breitensport zum Luxusgut
Skifahren, einst als Aktivurlaub für die breite Masse beworben, entwickelt sich immer mehr zuxm Statussymbol. Während Touristen bereit sind, hohe Preise zu zahlen, droht der Rückhalt in der breiten Bevölkerung zu erodieren. Das ist eine weitere Facette des Kapitalismus, der eben auch im Bereich des Sports den Profit vor die Gemeinschaft setzt.