In einer Goldmine südlich des Viktoriasees starben 22 Bergleute bei einem Erdrutsch. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen bei starken Regenfällen waren dafür verantwortlich.
Bariadi. Am vergangenen Samstag gab es in der Ngalita-Goldmine bei Bariadi im Norden Tansanias ein verheerendes Unglück. Dabei wurden 22 Bergleute verschüttet, als es im Gefolge heftiger Regenfälle zu einem Erdrutsch kam. Aufgrund der anhaltend gefährlichen Bedingungen konnten die Bergungsbemühungen erst am Sonntag beginnen, als sie die traurige Gewissheit erbrachten, dass alle 22 Männer unter den massiven Erd- und Geröllmaßen gestorben waren.
Die Bergleute waren 24 bis 38 Jahre alt und auf eigene Faust unter Tage aktiv. Die fragliche Mine war aufgrund ausstehender Sicherheitsüberprüfungen eigentlich behördlich geschlossen. Hinzu kam der starke Regen, der jeden Einstieg in die Grube zu einem waghalsigen Unternehmen machte. Die betroffenen Männer hatten jedoch am Vortag eine neue Ader entdeckt und wollten den verfügbaren Goldstaub rasch fördern, bevor es jemand anderer tun würde.
Bei besserer Sicherung der Mine wäre dieses Unglück natürlich vermeidbar gewesen, doch der Region mangelt es an entsprechender Infrastruktur – allerdings auch an Arbeit, um sich selbst und seine Familien zu erhalten. Das ist der Grund, warum viele Männer mit schlechter Ausrüstung die großen Gefahren des Kleinbergbaus auf sich nehmen und immer wieder verunfallen.
Insgesamt ist der Goldbergbau ein bedeutender Wirtschaftszweig in Tansania. Das Land ist der drittgrößte Goldproduzent Afrikas nach Südafrika und Ghana. Durch ein neues Beteiligungsgesetz sind viele große Minen faktisch in der Hand ausländischer Konzerne.
Quelle: Salzburger Nachrichten