HomeInternationalesBrände in Los Angeles werden Ungleichheit verschärfen

Brände in Los Angeles werden Ungleichheit verschärfen

Los Angeles. Rund eine Woche nach dem Ausbruch der verheerenden Brände in Los Angeles dürfen die ersten Anwohnerinnen und Anwohner in die Brandgebiete zurückkehren. Die starken Winde in Südkalifornien sind abgeflaut und die Feuerwehr kann die Brände weiter eindämmen. Die Zahl der Opfer ist jedoch weiter gestiegen. Mindestens 27 Menschen starben im Zuge der Brände.

Noch immer durchsuchen Suchteams die Region nach menschlichen Überresten. Es wird erwartet, dass die Zahl noch steigt. Aus einigen Gebieten werden die Bewohnerinnen und Bewohner noch immer ferngehalten, weil dort Leichen vermutet werden oder weil eine Rückkehr noch immer zu gefährlich ist, etwa wegen Muren und Erdrutschen oder aufgrund von herumliegendem Giftmüll.

Schätzungen zufolge wurden rund 12.000 Gebäude im Zuge der Feuer zerstört. 180.000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Strom‑, Gas- und Abwasserleitungen sind zerstört.

Und während das Feuer selbst keine Unterschiede zwischen Arm und Reich machte und zahlreiche Villen zerstörte, wird man damit rechnen können, dass die ohnehin schon massive Ungleichheit in Los Angeles nach den Bränden wachsen wird. Während die Reichen es sich leisten werden können, ihre Häuser wieder aufzubauen, sind etliche Menschen mit niedrigeren Einkommen von dauerhafter Verdrängung aus ihrer Heimat bedroht.

Dieser sich schon jetzt in Los Angeles abzeichnende Trend wird auch durch mehrere Beispiele aus der Vergangenheit in Kalifornien belegt. Ende 2018 etwa wurde die Stadt Paradise in Kalifornien durch einen Waldbrand vollständig zerstört, wobei 95 Prozent der Gebäude niederbrannten. Fünf Jahre nach dem Brand war nur etwa ein Drittel der 27.000 Einwohnerinnen und Einwohner zurückgekehrt, die vor dem Brand in der Stadt lebten, und der Durchschnittspreis für ein Haus stieg von 236.000 Dollar auf 440.000 Dollar. Infolgedessen wurden viele Opfer des Feuers dauerhaft verdrängt, und die Stadt hat begonnen, Menschen aus wohlhabenderen Regionen wie der Bay Area anzulocken.

Schon jetzt gibt es Berichte, dass Vermieter in Los Angeles die Wohnungspreise massiv erhöhen, obwohl das in Kalifornien während eines offiziellen Notstandes verboten ist.

Quellen: Vox/ORF/Tagesschau

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