Am vergangenen Mittwoch fand in Griechenland ein eintägiger Generalstreik statt. In Städten wie Athen, Piräus, Saloniki, Patras oder Larissa schlossen sich zigtausende Menschen den Kundgebungen und Demonstrationen an, unter bedeutender Beteiligung kommunistischer Kräfte.
Athen. Ein Meer von Menschen überschwemmte am 20. November 2024 die Straßen von Athen und anderen Städten in Griechenland. Tausende von Streikenden, die an dem 24-stündigen landesweiten Streik der Gewerkschaften des privaten und öffentlichen Sektors der Wirtschaft teilnahmen, brachten ihre gerechten Forderungen vor. Sie forderten Lohnerhöhungen, Geld für das öffentliche Gesundheits- und Bildungssystem und den Ausstieg Griechenlands aus den Kriegsschlachthäusern. Besonders groß war die Streikdemonstration in Athen. Die Straße vor den Propyläen der Universität Athen, wo die Kundgebung begann, war voll mit Menschen. Unmittelbar danach marschierte dieser Menschenstrom zum griechischen Parlament.
Der Generalsekretär des ZK der KKE, Dimitris Koutsoumbas, nahm an der Streikkundgebung vor den Propyläen teil und betonte in den Medien: „Heute senden die Arbeiter im ganzen Land eine starke und klare Botschaft in alle Richtungen: Gebt Geld für Löhne, für Bildung, für Gesundheit und nicht für die Schlachthäuser des Krieges. Die Wirksamkeit dieses Kampfes erfordert Kontinuität, eine stärkere Massenbeteiligung aller Arbeitnehmer in ihren Gewerkschaften, eine antikapitalistische Organisierung und ein Bündnis der Lohnabhängigen des privaten und öffentlichen Sektors mit den städtischen und ländlichen Mittelschichten, der Jugend, den Pensionisten und den Frauen“.
„Der heutige Streik ist eine Botschaft der Hoffnung, der Entschlossenheit und des Optimismus, und so werden wir in den Betrieben, in allen Sektoren, weitermachen“, sagte Giorgos Perros, Mitglied des Sekretariats der Gewerkschaftsfront PAME, in der Dutzende von sektoralen Verbänden und Arbeitszentren, d.h. lokale Gewerkschaftsverbände aus dem ganzen Land, die den Klassenkampf unterstützen, zusammengeschlossen sind. „Das ist die Stärke der organisierten Arbeiterklasse“, sagte er. „Das ist die Stärke der Gewerkschaften, der neuen Gewerkschaften, die wir Tag für Tag schaffen. Das ist die Macht der Arbeiterklasse. Wir machen weiter. Wir werden nicht aufhören. Der Weg des Kampfes, der Organisierung, des Kampfes für unsere täglichen Bedürfnisse ist derjenige, der uns Leben einhaucht und uns einen Ausweg bietet“, betonte Perros.
„An jedem Arbeitsplatz und in jedem Sektor tragen wir dazu bei, dass die Strömung, die die herrschende volksfeindliche Politik in Frage stellt, noch stärker wird. Um den Kampf gegen die volksfeindliche Politik der Regierung, gegen das ganze System der Barbarei, der Ausbeutung und der Kriege zu verstärken, damit das Volk die Hauptrolle spielt, für das Leben, das wir verdienen, auf dem Weg zum Sturz des Systems“, sagte Nikos Mavrokefalos, Mitglied des Vorstands des Athener Arbeitszentrums (EKA), d.h. aller Gewerkschaften der griechischen Hauptstadt, auf der Streikkundgebung. „Jetzt müssen die Arbeiter einen Vorgeschmack auf die Macht der Organisation und des entschlosseneren Kampfes bekommen. Jeder sollte sich seinen Gewerkschaften anschließen. Im Bündnis mit den Selbstständigen und den armen Bauern, den Schülern und Studenten“, sagte er und betonte, dass „der heutige Streik kein Höhepunkt, sondern ein Sprungbrett für die Ausweitung des Kampfes ist“!
Die Kundgebung wurde mit einer Botschaft der Allgemeinen Gewerkschaft der palästinensischen Arbeiter eröffnet, die kämpferische Grüße an die Gewerkschaften Griechenlands übermittelte. Gleichzeitig begrüßte die Gewerkschaft die Unterstützung und Solidarität der griechischen Gewerkschaften mit dem palästinensischen Volk, das dem Völkermord ausgesetzt ist, den Israel und seine Verbündeten gegen es verüben. Aus demselben Grund begann die Kundgebung mit einem Auszug aus Bertolt Brechts Gedicht „Aus einer deutschen Kriegsfibel“, vorgetragen von Nikos Karagiorgis, dem Vorsitzenden der griechischen Schauspielergewerkschaft.