US-höriger Rechtsblock gesteht seine Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen ein. Trotz einer üblen antikommunistischen Kampagne der Regierungspartei wird Xiomara Castro neues Staatsoberhaupt. Kuba gratuliert und erinnert an den Putsch vor 12 Jahren.
Tegucigalpa. Die kommende Präsidentin von Honduras wird Xiomara Castro von der linksgerichteten „Libertad y Refundación“ (Freiheit und Neugründung), kurz LIBRE. Sie erreichte die absolute Mehrheit der Stimmen. Die regierende Nationale Partei (PNH), welche auch den bisherigen Präsidenten Hernández stellt, gestand am Dienstag ihre Niederlage ein. Ihr Kandidat Nasry Asfura, eindeutig der Liebling Washingtons, erreichte nur etwa ein Drittel der Stimmen.
Der antikommunistisch ausgerichtete Wahlkampf der PNH, der die Stimmung in Honduras zuletzt stark aufgeheizt hatte – ideale Voraussetzungen für eine mögliche Intervention der USA – fruchtete nicht. Asfura ist Anteilseigner einer Offshore-Firma in Panama. Auch der dritte Kandidat, Yani Rosenthal, Unternehmer und wegen Verwicklungen in Drogengeldgeschäfte verurteilter Straftäter, konnte lediglich rund 10 % der Stimmen erreichen.
Kuba gratuliert
Der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel beglückwünschte Xiomara Castro bereits am Montag: „Lateinamerika und die Karibik feiern mit Honduras.“ Diaz-Canel erinnerte an den Staatsstreich in Honduras vor 12 Jahren, bei dem das Militär, unterstützt vom US-amerikanischen Obama-Regime, den linksgerichteten Präsidenten Manuel Zelaya – den Ehemann von Xiomara Castro – stürzte.
Fünf Millionen Honduranerinnen und Honduraner waren zu den Wahlen aufgerufen gewesen. Castro wird die erste Frau, die jemals das Präsidentenamt in Honduras ausgeübt hat. Sie versprach, mit aller Entschiedenheit gegen das organisierte Verbrechen, Armut sowie die neoliberalen Wirtschafts- und Arbeitszonen vorzugehen. Wie Washington auf diese erneute Niederlage reagieren wird, bleibt abzuwarten.