Insgesamt sollen die israelischen Besatzungstruppen allein im April rund 1.228 Palästinenser inhaftiert haben. Dies gehe aus Zahlen hervor, die am Montag von mehreren Nichtregierungsorganisationen unter Leitung des in Jerusalem ansässigen Wadi Hilweh Information Center veröffentlicht wurden. Damit verzeichnet Israel einen deutlichen Anstieg der Verhaftungen von Palästinenserinnen und Palästinensern.
An der Zählung, an der auch die Kommission für Gefangene und ehemalige Gefangene, der Palästinensische Gefangenenclub und die Addameer-Stiftung für die Betreuung von Gefangenen und Menschenrechte beteiligt waren, wurden im Vormonat 165 Minderjährige und 11 Frauen inhaftiert. Nach Angaben dieser Einrichtungen, die sich um die Belange der Gefangenen kümmere, haben die israelischen Behörden im April eine massive Verhaftungskampagne gestartet. Daraus resultiere auch die höchste Verhaftungsrate seit Beginn dieses Jahres.
Die höchste Verhaftungsrate soll den Berichten zufolge in Jerusalem verzeichnet worden sein. Dort sei es zu 793 Verhaftungen gekommen. 139 Inhaftierte sollen minderjährig sein. Offenbar soll Israel 154 Anordnungen von Verwaltungshaft (ohne Anklage) erlassen haben, darunter waren 68 neue Anordnungen und 86 Verlängerungen einer Haftanordnung.
Darüber hinaus stellten die NGOs fest, dass die Verhaftungen von „schwerwiegenden Übergriffen gegen die Gefangenen und ihre Familien sowie nach ihrer Verlegung in Untersuchungs- und Haftzentren begleitet wurden, und dass verschiedene Verletzungen, darunter auch schwere unter den Gefangenen, durch Schüsse der israelischen Armee zu verzeichnen waren.“
Die Einrichtungen übten scharfe Kritik, dass „die israelischen Behörden auf die Inhaftierten schossen und eine Politik der kollektiven Bestrafung anwandten, die die meisten ihrer Familien durch Vandalismus und Zerstörung von Häusern sowie den Einsatz von Polizeihunden und anderen Methoden traf.“
Die Zahl der palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen soll im April letzten Jahres etwa 4.700 betrogen haben, darunter 32 Frauen und 170 Minderjährige, während die Zahl der Verwaltungshäftlinge bei etwa 600 lag.
Quelle: Telesur