Bei der Verteilung humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen wurden mindestens 19 unbewaffnete Zivilistinnen und Zivilisten von israelischen Soldaten getötet. Dies ist der jüngste Vorfall dieser Art, der den fortschreitenden Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung weiter vorantreibt. Die israelischen Behörden sprechen derweil von angeblichen Störungen durch die Hamas, die offenkundig erfunden sind.
Tel Aviv. Laut Angaben des Al-Kuds-Krankenhauses, einem der wenigen noch funktionierenden Krankenhäuser im Gazastreifen, wurden am Dienstagmorgen mindestens 19 Palästinenserinnen und Palästinenser durch die israelische Armee getötet. Der tödliche Angriff ereignete sich in der Nähe eines Verteilzentrums der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) am Netzarim-Korridor. Zudem wurden über hundert Menschen verletzt.
Wahnsinn mit Methode
Mit diesem Angriff setzt die israelische Armee ihre perfide Taktik fort: Das gezielte Töten von hungernden Menschen, die sich bei Hilfsgüterverteilungen einfinden. Bereits letzte Woche wurden in der Nähe von Rafah 27 Zivilistinnen und Zivilisten auf ähnliche Weise getötet. Die GHF selbst warnt mittlerweile davor, ihre Verteilzentren aufzusuchen, da die Wege dorthin lebensgefährlich sind. Die palästinensische Bevölkerung wird so gezwungen, zwischen dem Tod durch Hunger und dem Tod durch gezielte Angriffe zu wählen.
Diese Taktik ist eine von vielen Maßnahmen, mit denen der offen zur Schau gestellte Völkermord an der Bevölkerung des Gazastreifens vorangetrieben wird. Insgesamt wurden allein seit den Morgenstunden 23 Menschen von der israelischen Armee ermordet, darunter viele Kinder.
Propagandalügen über angebliche Störungen durch die Hamas
Die israelischen Behörden, die mit den USA verbundene GHF und bürgerliche Medien behaupten nun, die Hamas habe die Hilfsgüterverteilung gestört. Diese Anschuldigung bleibt jedoch unbelegt und widerspricht den Berichten mehrerer Menschenrechtsorganisationen. Diese schildern, dass die Verteilungen friedlich verliefen, bevor israelische Soldaten ohne Vorwarnung das Feuer eröffneten. Die Lüge von der „Störung“ dient dem Zweck, von den offensichtlichen Kriegsverbrechen der Besatzungsarmee abzulenken.
Quelle: ORF