HomeInternationalesLeere Gebäude, leere Autos, volle Straßen

Leere Gebäude, leere Autos, volle Straßen

San Francsico als kapitalistische Automatismusdystopie. Die Automatisierung von Arbeits- und Dienstleitungsprozessen unter Profitinteressen wird das Leben der Menschen nie verbessern sondern ihre weitere Verelendung und Unterdrückung vorantreiben. Im Kapitalismus nicht ungewöhnliches.

San Francsico, USA. In San Francisco stehen rund ein Drittel aller Gewerbeflächen leer, bis zu 10.000 Menschen fristen ihr Dasein als Obdachlose auf den Straßen der Stadt, Menschen verlassen in Strömen die Stadt. Mit dem Influx an Tech-Konzeren in der Stadt der „goldenen Bucht“ ist für Menschen ohne sechstelliges Jahresgehalt oft einfach nicht mehr möglich ein normales Leben zu bestreiten. Mietkosten sind über die letzten Jahre regelrecht explodiert genauso wie Preise für Lebensmittel und andere Grundbedürfnisse. Öffentliches Angebot zur Freizeitgestaltung, Gesundheitsvorsorge und Wohnbedarf ist in der Stadt der Twitter, bzw. X‑Zentrale, rar gesät.

Eine neue Innovation hat nun grünes Licht bekommen auf San Franciscos Straßen getestet zu werden. Die Firmen Waymo und Cruise dürfen ihre selbstfahrenden Taxis nun ohne Sicherheitsfahrer in den Verkehr entlassen und Menschen sollen damit fahrerlos von A nach B gebracht werden. Diese Erlaubnis wurde mit Milliardeninvestitionen von der kalifornischen Regierungsbehörde CPUC erwirkt. Der Widerstand der städtischen Verkehrsbetriebe und einiger Einwohner wurde damit übergangen und missachtet.

Die Menschen der Stadt haben guten Grund zur Ablehnung. Neben einigen Zwischenfällen die in vergangenen Tests der selbstfahrenden Autos für Unfälle und Verkehrsprobleme in der Stadt führten müssen auch die Taxifahrer um ihre Arbeit bangen. Mehr als 10.000 Personen arbeiten für Fahrdienste in der Stadt und fürchten, leider zurecht, auf kurz oder lang wegrationalisiert zu werden. Denn die Robotertaxis können nicht nur die Arbeit der Taxifahrer übernehmen sondern diese auch länger am Stück, bis zu 20 Stunden, durchführen. In einer vernünftigen Gesellschaft die sich die Deckung der Bedürfnisse zur Aufgabe macht, wäre dies eine tolle Nachricht, im Kapitalismus heißt es zittern und hoffen für die Arbeitenden. Es sind Beispiele wie diese, die die Menschen dazu bewegen die Stadt zu verlassen oder im schlimmsten Fall in die Arbeitslosigkeit und damit oft auch auf die Straße befördern. San Francsico zählt bereite heute an die 10.000 obdachlose Menschen die ihr Dasein im Elend und ohne Absicherung fristen müssen. Die Rate an Suizid und Drogentoten steigt rapid.

Tech-Kapitalisten wie Elon Musk lamentieren den Niedergang der Stadt an dessen Untergang sie doch aktiv mitarbeiten und beteiligt sind. In ihrer Verblendung meinen die Silicon Valley Talking Heads wohl wirklich, dass jede ihrer Erfindungen, Apps und Gadgets einer technischen Revolution gleichkommt. Doch in Wahrheit führen viele Neuerungen, gerade im Bereich der Automatisierung von Arbeits- und Dienstleistungen dazu, dass Unternehmen die diese Innovationen implentieren noch mehr Arbeitsplätze wegrationalisieren können und noch mehr Druck auf die Arbeiter ausüben. Die Automatisierung kommt in einer profitorientieren kapitalistischen Wirtschaft nie den Massen zu Gute sondern dient nur den Profitinteressen der Kapitalisten. Das die Wegrationalisierung der Arbeitsplätze immer zwangsläufig dazu führt, dass sich die Waren am Markt nicht mehr in Profit realisieren lassen da den Menschen durch den Mangel an Lohn die Kaufkraft fehlt, ist den Kapitalisten bewusst doch sie nehmen die dadurch immer wieder aufkommenden Krisen lieber in Kauf. Sie sind ja nicht diejenigen die für die Krisen zahlen. Wir jedoch sind auch nicht dazu bereit. Wir zahlen nicht für eure Krisen. Wir stellen uns gegen den Kapitalismus und die Ausbeuterei und kämpfen für den Aufbau des Sozialismus.

Quellen: ORF/Süddeutsche Zeitung

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