Die simbabwische Regierung hat angekündigt, dass über die Hälfte der Bevölkerung des Landes aufgrund von Dürre und steigenden Nahrungsmittelpreisen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein wird. Dies zeigt die anhaltenden Herausforderungen für Simbabwe im Umgang mit Nahrungsmittelunsicherheit und wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Harare. Die Vereinten Nationen und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) haben zu finanzieller Hilfe aufgerufen, um Millionen von Menschen vor dem Hunger zu bewahren. Zuvor hatte die Regierung bereits um Nahrungsmittelhilfe in Höhe von 2 Mrd. USD gebeten. Simbabwe ist wegen Dürreperioden und klimatischen Veränderungen seit dem Jahr 2000 nicht mehr in der Lage, sich selbst zu ernähren.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Simbabwes wird nun in diesem Jahr nach einer verheerenden Dürre, die zu weit verbreiteten Ernteausfällen geführt hat, Nahrungsmittelhilfe benötigen, und humanitäre Organisationen bemühen sich um Finanzmittel, um viele Menschen vor dem Hunger zu bewahren, so das Kabinett des Landes am späten Dienstag.
Knapp acht Millionen Menschen brauchen Hilfe
Nach Angaben des Zimbabwe Livelihoods Assessment Committee (ZIMLAC) werden etwa sechs Millionen Menschen in ländlichen Gebieten und 1,7 Millionen in städtischen Gebieten Hilfe benötigen.
Simbabwe gehört zu den Ländern, die am stärksten von der durch El Nino ausgelösten Dürre im südlichen Afrika betroffen sind, und auch Sambia und Malawi haben in diesem Jahr mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen.
Schlimmste Dürre seit 40 Jahren
Nach Angaben der Regierung handelt es sich um die schlimmste Dürre in Simbabwe seit 40 Jahren. In der jüngsten Erntebewertung, die dem simbabwischen Kabinett vorgelegt wurde, wurde auch das Defizit bei der Maiserzeugung Simbabwes gegenüber den Vorhersagen von letzter Woche auf 77 Prozent nach oben korrigiert.
„Für die Sommersaison 2023/2024 wird ein Rückgang der Produktion um 77 % auf 744.271 Tonnen geschätzt, was auf ein großes Defizit sowohl bei Lebensmitteln als auch bei Futtermitteln hinweist“, heißt es in einem Kabinettsbericht.
Ein lokales Konsortium privater Müllerinnen und Müller plant, 1,4 Millionen Tonnen weißen und gelben Mais aus Brasilien und anderen Ländern einzuführen, um das Nahrungsmitteldefizit zu decken.
Quelle: Reuters