Oslo/Bergen. Vor fast drei Wochen fanden in Norwegen die landesweiten Regional- und Kommunalwahlen statt. Norwegens regierende sozialdemokratische Arbeiterpartei ist in diesen Wahlen auf den zweiten Platz hinter den Konservativen zurückgefallen. Es ist das erste Mal seit 1924, dass die Linksfraktion bei einer landesweiten Wahl nicht den ersten Platz belegt. Welche bürgerliche Partei im Dienste des Kapitals regiert, hat jedoch, wie bekannt ist, keine allzu starken Auswirkungen auf die arbeitenden Menschen.
Interessanter ist, was in der Stadt Bergen an der Südwestküste Norwegens im Rahmen der Regionalwahlen geschehen ist. Die Schwedische Kommunistische Partei (SKP) berichtet in ihrer Zeitung RiktPunkt davon, dass auf wundersame Weise Stimmen der Kommunistischen Partei Norwegens (NKP) verschwunden sind.
Die NKP hat in Bergen bei den jüngsten Wahlen immerhin fast 500 Stimmen erhalten – so lautete das Ergebnis. 288 davon gingen jedoch innerhalb von 24 Stunden verloren, und die Wahlbehörde hat „keine gute Erklärung“, nachdem sich die Partei beschwert hatte.
Die Bergener Sektion der NKP reichte am 15. September eine Beschwerde über die Auszählung der Ergebnisse der Kommunalwahl ein. Diese wurde an die Wahlbehörde und an die Gemeinde Bergen geschickt:
„Am Tag nach der Wahl konnte man auf valgresultat.no lesen, dass die Kommunistische Partei Norwegens (NKP) bei den Kommunalwahlen in Bergen fast 500 Stimmen erhalten hatte. Tage später wurde diese Zahl nach unten korrigiert, und zwar auf eine viel niedrigere Zahl, ohne dass es eine Erklärung dafür gab, was passiert war. Es mutet seltsam an, dass zwischen dem ersten Ergebnis und der späteren genauen Auszählung ein so großer Unterschied besteht. Was ist mit unseren Stimmen geschehen?“
Vor einigen Tagen erhielt die NKP eine kurze Antwort von der Wahlbehörde, in der es hieß: „Die Wahlbehörde hat keine gute Erklärung für die Ursache. Wir leiten Ihre Beschwerde an die Gemeinde Bergen weiter, die für die Beantwortung Ihrer Beschwerde die zuständige Stelle ist.“
Eines ist klar: Offensichtlich gibt es kein Interesse daran, zu klären, wohin die Stimmen für Kommunistinnen und Kommunisten in der Stadt verschwunden sind.
Quelle: RiktPunkt