Im Rahmen von Protesten gegen die Privatisierung der Bildungswesen kam es zu Verhaftungen von Demonstrierenden ebenso wie Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern. Als Reaktionen kam es zu Streiks von Kolleginnen und Kollegen für die Freilassung.
Sri Lanka/Colombo. Bei Demonstrationen in Sri Lanka, die sich unter anderem gegen die Privatisierung und auch Militarisierung des Bildungswesens richteten, wurden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter festgenommen. Außerdem geht es berichten zufolge bei den Protesten um Gehaltsstreitigkeiten, die seit über 23 Jahren ungelöst seien.
Gewerkschaften verurteilen Repression
Elf Bildungsgewerkschaften gingen in der vergangenen Woche mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit, in der es heißt, dass drei Gewerkschaftsführer und viele andere illegal in den Quarantänezentren festgehalten wurden, nachdem sie bei Protesten verhaftet worden waren. Die Führer sowie andere Demonstrantinnen und Demonstranten seien in Fahrzeuge gestoßen und in die Quarantänezentren gebracht worden, als sie aus den Gerichtssälen kamen, nachdem sie auf Kaution freigelassen worden waren.
Auch der Weltgewerkschaftsbund (WGB) verurteilte die Verhaftungen in einer Erklärung. Er hält fest: „Wir verurteilen die illegale Verhaftung von Dutzenden von Gewerkschaftern und Aktivisten, die für die Rechte und Interessen der Arbeiter, Bauern und Studenten kämpfen. Die internationale klassenorientierte Gewerkschaftsbewegung unterstützt die gerechten Forderungen der Gewerkschaftsbewegung in Sri Lanka.
Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller verhafteten Demonstranten und die Erfüllung ihrer Forderungen. Die Verletzung demokratischer und gewerkschaftlicher Rechte wird niemals toleriert werden.“
Streik als Reaktion auf Verhaftung
Die Lehrerinnen und Lehrer in den staatlichen Schulen Sri Lankas zogen sich als Reaktion am Montag aus dem Online-Unterricht zurück. Hiermit protestieren sie gegen die Inhaftierung von Gewerkschaftsführern und anderen Personen in Quarantänezentren unter dem Vorwand der Pandemiegesetze. Die Schulen sind auch in Sri Lanka wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen und der Unterricht findet online statt, somit handelt es sich um einen Streik der Kolleginnen und Kollegen. Es wird von 242.000 Lehrer und 16.000 Schuldirektoren berichtet, die sich dem Streik vom Montag angeschlossen hätten.
Quelle: WGB/Washington Post