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Syrien: Iran und Russland distanzieren sich von Assad – Kritik an seiner Führungsweise

Während Syrien nach der Sturz von Baschar al-Assad eine ungewisse Zukunft durchlebt, haben sich seine einstigen Verbündeten Russland und Iran mit deutlichen Worten von ihm distanziert. In jüngsten Erklärungen betonten beide Länder, dass Assad die Verantwortung für den Zusammenbruch seiner Regierung selbst trage. Ihre Aussagen werfen ein neues Licht auf ihre Positionen während des Bürgerkriegs und lassen vermuten, dass sie bereits vor den jüngsten Entwicklungen einen Machtwechsel einkalkulierten.

Iran: „Assads Scheitern war hausgemacht“

Die Sprecherin der iranischen Regierung, Fatma Mohacirani, gab Assad die Hauptschuld am Niedergang seiner Herrschaft. In einer Pressekonferenz in Teheran erklärte sie: „Er hat es versäumt, den Dialog mit seinem Volk zu suchen und seine Armee zu motivieren. Dies führte letztlich zu seinem Fall.“

Mohacirani unterstrich, dass die Haltung Irans gegenüber einer neuen syrischen Regierung davon abhänge, wie sich diese von Israel distanziere. „Die Abgrenzung von der zionistischen Besatzungsmacht bleibt ein Schlüsselfaktor für unsere zukünftige Politik gegenüber Damaskus“, so die Sprecherin. Gleichzeitig betonte sie, dass Iran die Entwicklung der neuen Führung in Syrien aufmerksam beobachte.

In Bezug auf die iranischen Bürger in Syrien teilte Mohacirani mit, dass Tausende nach Hause zurückgeführt worden seien. „Allein in den letzten drei Tagen sind 4.000 Iraner mit Charterflügen zurückgekehrt“, fügte sie hinzu.

Russland: „Unsere Mission in Syrien war längst abgeschlossen“

Auch der Kreml zog eine klare Trennlinie zu Assad. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, erklärte, dass Russlands militärisches Engagement in Syrien bereits vor Jahren erfolgreich abgeschlossen worden sei. „Wir haben 2015 eingegriffen, um die Terrorgefahr zu neutralisieren und Stabilität zu schaffen. Diese Ziele wurden erreicht“, so Peskow.

Laut Peskow lag es danach an der syrischen Regierung, die weitere Entwicklung des Landes voranzutreiben. „Es war Assads Verantwortung, den Wiederaufbau zu fördern. Leider hat er es nicht geschafft, die Situation unter Kontrolle zu halten“, sagte er.

Peskow betonte jedoch, dass Russland weiterhin den Dialog mit allen Ländern der Region suche, unabhängig von der politischen Führung in Syrien. „Unsere geopolitischen Interessen und unsere Bemühungen um Stabilität im Nahen Osten bleiben unverändert.“

Ein neues Kapitel für Syrien?

Die Äußerungen aus Teheran und Moskau zeigen, dass Assad wohl schon vor dem Sieg der Dschihadisten von seinen früheren Verbündeten fallen gelassen wurde. Während Iran und Russland weiterhin ihren Einfluss im Nahen Osten geltend machen wollen, ist die Zukunft Syriens mehr als ungewiss. Es ist nicht auszuschließen, dass das Land von den unterschiedlichen Akteuren mit entsprechender Unterstützung aus der Türkei, den USA und Israel zerstückelt wird.

Opfer der jüngsten Entwicklungen und der imperialistischen Abkommen und Kriege ist in jedem Fall das syrische Volk.

Quelle: Sol

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