Nicht klein beigeben will die Belegschaft des Kleinmotorenwerks ATB Spielberg. In einer Betriebsversammlung wurden Kampfmaßnahmen beschlossen, der ÖGB hat die Streikfreigabe erteilt.
Spielberg/Wien. In einer Betriebsversammlung am 31. Juli, an der 330 der 400 Beschäftigten teilnahmen, wurde einstimmig eine Änderung des Sanierungsplanes gefordert. Betriebsrat und Belegschaft fordern ein tragfähiges Fortführungskonzept für den Standort und eine seriöse Suche nach neuen Eigentümern. Es wäre aber sicher sinnvoller, wenn die beteiligten Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE die Belegschaft darin unterstützen würden, eine Fortführung des Betriebes ohne neuen Eigentümer, in Selbstverwaltung aller Beschäftigten zu planen.
Bei der Betriebsversammlung beschlossen die 330 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch vorsorglich Kampfmaßnahmen. „Der Streikbeschluss war einstimmig. Wir werden diesen Kahlschlag nicht einfach erdulden“, berichtet Betriebsratsvorsitzender Michael Leitner. Auch der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) hat die Streikfreigabe bereits erteilt.
Der Einsatz von Kampfmaßnahmen könnte in den nächsten Tagen und Wochen bereits notwendig werden. So plant der derzeitige ATB-Eigentümer, der chinesische multinationale Konzern Wolong, einen Abtransport von Produktionsmaschinen während des Betriebsurlaubes im August, da eine Verlagerung der Produktion an andere, billigere europäische Standorte geplant ist. Die Belegschaft will den Abtransport der Maschinen verhindern. „Wir sind zu allem bereit. Wenn es sein muss, ketten wir uns an die Maschinen an“, sagt Betriebsratsvorsitzender Leitner.
Quelle: APA-OTS/ÖGB/derstandard.at