Angesichts der Preissteigerungen müssen sich die Menschen beim Einkauf und beim Essen in Verzicht üben: Es steht weniger Geld für die Nahrungsversorgung zur Verfügung.
Wien. Die Österreicherinnen und Österreicher kaufen weniger Lebensmittel. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 gab es gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang um gleich neun Prozent. Dies ergab eine Auswertung der Haushaltsausgaben durch die Agrarmarkt Austria. Die Daten umfassen Fleisch, Obst und Gemüse, Milch, Milchprodukte und Eier sowie Tiefkühlprodukte und Fertiggerichte. Brot und Gebäck sind hingegen nicht enthalten.
Gleichzeitig ist im fraglichen Zeitraum eine Verteuerung der fraglichen Güter zu beobachten, die signifikant über der allgemeinen Inflationsrate liegt. Dies betrifft insbesondere Butter und Margarine (plus 32,1 Prozent), Milch und Milchprodukte (plus 18,8 Prozent), Käse (plus 17,3 Prozent) und Eier (15,8 Prozent). Bei Obst und Gemüse fällt die Preissteigerung geringer aus, am niedrigsten ist sie bislang bei Wurst und Schinken.
Angesichts der starken Teuerung haben die Österreicherinnen und Österreicher nicht nur weniger Lebensmittel eingekauft, sondern auch seltener Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels besucht. Es ist offensichtlich, dass die Menschen bestrebt sind, weniger Geld auszugeben, da dieses beständig weniger wert wird: Die Preise explodieren, während die Löhne deutlich zurückbleiben.
Kurz gesagt: Wir haben eine Situation erreicht, wo das Haushaltsbudget der Bevölkerung nicht mehr ausreicht, um die gewohnte Versorgung mit Lebensmitteln aufrechtzuerhalten. Die Menschen müssen sparen, und sie tun dies u.a., indem sie weniger essen. Das Ausbeutungssystem des Krisenkapitalismus und seine profitorientierten Marktmechanismen führen also selbst in den „reichen“ Ländern dazu, dass der Lebensstandard sinkt.
Quelle: Der Standard