HomeKlassenkampfProtest vor dem Gerichtsgebäude: Solidarität mit entlassenem Gewerkschafter

Protest vor dem Gerichtsgebäude: Solidarität mit entlassenem Gewerkschafter

Gestern versammelten sich zahlreiche Gewerkschaften sowie Unterstützerinnen und Unterstützer vor dem Gerichtsgebäude in Pau, in Südwestfrankreich, um gegen die Strafverfolgung des Gewerkschafters Timothée Espri zu protestieren. Die Kundgebung wurde vom Verband der Chemiearbeiter (FNIC CGT) organisiert und erhielt breite Unterstützung von Gewerkschaften verschiedener Branchen sowie internationalen Organisationen wie der PAME und dem Weltgewerkschaftsbund (WFTU).

Hintergrund der Entlassung

Timothée Espri, langjähriger Mitarbeiter des Kohlefaserherstellers Toray, wurde im vergangenen Frühjahr entlassen, nachdem er seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk zum Ausdruck gebracht hatte. Toray begründete die Kündigung mit Espris Äußerungen und berief sich auf frühere Vorwürfe gegen andere Arbeiterinnen und Arbeiter, die wegen ihrer Unterstützung für Palästina beschuldigt wurden, „den Terrorismus zu verteidigen“.

Espri, der 14 Jahre für Toray tätig war, schilderte gegenüber den Medien die schwierigen Arbeitsbedingungen und die systematische Unterdrückung von Gewerkschaftsarbeit im Unternehmen. Seit 2022 seien vier Gewerkschafter und andere Beschäftigte entlassen worden, die sich aktiv an erfolgreichen Streikaktionen beteiligt hatten. Toray habe zudem mehrfach versucht, Streiks gerichtlich verbieten zu lassen, und Espri selbst sei wegen seiner Proteste gegen die Arbeitsbedingungen mehrfach disziplinarisch bestraft worden.

Solidarität und breiter Widerstand

Die gestrige Kundgebung zeigte die breite Unterstützung für Espri und die betroffenen Arbeiterinnen und Arbeiter. Vertreter der chemischen Industrie sowie Delegationen anderer Gewerkschaften betonten die Notwendigkeit, sich gegen die Repression der Gewerkschaftsarbeit zu wehren. In ihren Stellungnahmen verurteilten die PAME und der WFTU die Handlungen von Toray und forderten die sofortige Wiedereinstellung von Espri sowie ein Ende der Unterdrückung gewerkschaftlicher Aktivitäten.

Die Mobilisierung in Pau war ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität und des Widerstands gegen Unternehmen, die systematisch versuchen, die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter zu beschneiden. Die Teilnehmenden machten deutlich, dass sie weiterhin für die Rechte von Timothée Espri und aller betroffenen Gewerkschafter kämpfen werden.

Quelle: 902​.gr

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