HomeKlassenkampfWarnstreiks: Vida fordert Inflationsabgeltung für Speditions- und Lagermitarbeiter

Warnstreiks: Vida fordert Inflationsabgeltung für Speditions- und Lagermitarbeiter

Die Gewerkschaft Vida hat aufgrund stagnierender Lohnverhandlungen für 9.000 Speditions- und Lagermitarbeiter in Österreich Warnstreiks organisiert, wobei sie eine vollständige Inflationsabgeltung von 7,8 Prozent fordert, während die Arbeitgeberseite bisher nur 5,8 Prozent angeboten hat. Vida-Landesgeschäftsführer Kajetan Uriach betont, dass die Beschäftigten angesichts ihres durchschnittlichen Bruttogehalts von 2.000 bis 2.200 Euro nicht länger auf die notwendigen Lohnerhöhungen warten können, und bittet gleichzeitig um Verständnis für mögliche Lieferverzögerungen durch die Streiks.

Graz / Salzburg. Aufgrund stagnierender Kollektivverhandlungen hat die Gewerkschaft Vida 9.000 Speditionsmitarbeiterinnen und ‑mitarbeiter in ganz Österreich zum Streik aufgerufen. In der Steiermark legten am Dienstag laut Angaben der Gewerkschaft 90 Speditionsmitarbeiter ihre Arbeit nieder. Bei Schenker in Graz blockierten die Streikenden die Zufahrt. Das letzte offizielle Angebot der Arbeitgeberseite lag bei 5,8 Prozent – für eine angemessene Inflationsausgleichung wären jedoch 7,8 Prozent Lohnerhöhung nötig, erklärte die Gewerkschaft, was den Streik am Dienstag verursachte. Bei Schenker wurde von 9.00 bis 11.00 Uhr gestreikt, wobei 70 Streikende die Zufahrt für ankommende Lkws blockierten.

Unternehmen verdienen – Mitarbeiter gehen leer aus

Hans-Peter Weikl von Vida erklärte, dass das Unternehmen einen Gewinn von 20 Millionen Euro erzielt habe, während die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leer ausgingen. Die Gewerkschaft fordere eine Lohnerhöhung von 7,8 Prozent, das Angebot steht jedoch nur bei 5,8 Prozent, was unter der Inflationsrate liege. Daher hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im letzten Jahr gearbeitet, ohne einen entsprechenden Ausgleich zu erhalten, was inakzeptabel sei.

Eine streikende Mitarbeiterin sagte in diesem Kontext, man streikte, weil sie zu wenig Geld bekämen und mehr Lohn gefordert werden müsse. Eine andere Mitarbeiterin betonte, dass die Inflationsanpassung das Mindeste sei. Das Leben werde teurer, aber die Löhne blieben unverändert, was inakzeptabel sei, und deshalb müsse gehandelt werden.

„Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Österreich“

Die Unternehmensleitung gab keine Stellungnahme ab. Die Vertreter der Arbeitgeberseite betrachten die Streiks, wie so oft, als Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Österreich und kritisieren die Gewerkschaftsvertreterinnen und ‑vertreter.

Eine Einigung im Speditionsbereich sei bereits mit der Gewerkschaft GPA erzielt worden, jedoch habe Vida diese nach kurzen Verhandlungen abgelehnt. Vida-Gewerkschafter Weikl erklärte am Dienstag, dass weitere Streiks nicht ausgeschlossen seien: “ Das wird dann zu dem Zeitpunkt sein, wo natürlich mehr Aufkommen ist, wo das Unternehmen gestört wird.“

Streiks in Salzburg

In Salzburg wurde indes bei Lagermax in Straßwalchen gestreikt. Die Gewerkschaft Vida erhöhte damit den Druck in den Lohnverhandlungen und konkretisierte ihre Warnstreik-Pläne. 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen Lagermax Straßwalchen, CTS Wals und Schenker Bergheim haben sich am Streik beteiligt.

Vida-Landesgeschäftsführer Kajetan Uriach erklärt, dass ein Lagerarbeiter oder Staplerfahrer im Durchschnitt 2.000 bzw. 2.200 Euro brutto im Monat verdient. Daher sei es verständlich, dass die Beschäftigten nicht länger auf die dringend benötigten Inflationsausgleichszahlungen und eine echte Lohnerhöhung warten wollen. Gleichzeitig bat Uriach um Verständnis dafür, dass es aufgrund des Warnstreiks möglicherweise zu leichten Verzögerungen in der Lieferkette kommen könnte. 

Es bleibt zu hoffen, dass die Gewerkschaft nicht beim ersten Windhauch wieder einknickt und den Unternehmen gezeigt wird, wer den Reichtum der Führungsetage erschafft. 

Quellen: ORF / ORF

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